. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 278 DIE GARTENKUNST. XV, 18. Ausstellung Breslau: Ansicht des Hausgarten von Julius Schütze, Breslau eminente Steigerung des sonntäglichen Ausflugsver- kehrs, oder an die Tatsache, daß heutzutage jede Woh- nung ihr Gärtchen in Gestalt eines Balkons haben soll, an die Vorgärten, die Bauvvichs, vor allem an die ganze Eigenhausbewegung einschließlich der Laubenkolonien und schließlich auch an die hier in Frage stehenden Schmuckplätze, um die tiefgehende Wandlung im Volks- gemüt zu erfassen. Die Gründe hierfür sind ja klar: Die rapide Entw


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 278 DIE GARTENKUNST. XV, 18. Ausstellung Breslau: Ansicht des Hausgarten von Julius Schütze, Breslau eminente Steigerung des sonntäglichen Ausflugsver- kehrs, oder an die Tatsache, daß heutzutage jede Woh- nung ihr Gärtchen in Gestalt eines Balkons haben soll, an die Vorgärten, die Bauvvichs, vor allem an die ganze Eigenhausbewegung einschließlich der Laubenkolonien und schließlich auch an die hier in Frage stehenden Schmuckplätze, um die tiefgehende Wandlung im Volks- gemüt zu erfassen. Die Gründe hierfür sind ja klar: Die rapide Entwicklung der Großstadt hat den natür- lichen Zusammenhang des Menschen mit der Flur, wie er auch heute noch auf dem Lande und in den klei- nen Städten vorhanden ist, zerstört; die Reaktion auf diese Entwicklung in Verbindung mit einer höheren Bildung und der daraus resultieren- den höheren Wertschätzung der Na- tur hat dann den erwähnten Um- schwung herbeigeführt. Bekanntlich pflegen Reaktionen auf ungesunde Zustände ebenso un- gesund zu sein wie diese selbst. Die goldene Mittelstraße wird erst gefunden, wenn actio und reactio überwunden sind. Das kann man deutlich beobachten an Rousseaus Zeit und seinen Bestrebungen, das ha,t ebenso unzweideutig die erst unlängst verklungene Jugendstilbe- wegung gezeigt. Es läßt sich an- nehmen, daß bei dem in Frage ste- henden Gegenstand dasselbe der Fall ist. Nun kann man die durch die Entwicklung der Großstadt entstan- denen Härten nicht über Nacht aus der Welt schaffen, und es sind daher Kompromisse nicht zu ver- meiden; aber es muß verlangt wer- den, daß man sich von dem Glau- ben frei macht, Anpflanzungen, spe- ziell Rasenanlagen, seien immer und überall gut und können nicht genug angebracht werden, daß man sich frei macht von einem falschen Schema und einer Kunst des Reiß- brettes, die mit wahrer Kunst nichts zu tun hat. Eine genauere Betrach- tung lehrt in der Tat, daß die Aus- gestaltung öffentlich


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