Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . enswahn 2. {öoia) Rein sinnlicheWahrnehmung (alö9T|(5tc) 614 Fünfter Vortrag Sie sehen, wie genau diese Auffassung der Wissen-schaft derjenigen Descartes und Kants entspricht. Undwenn wir nun einerseits immer wieder von der Doxa alsvon einem ,,Zwischenliegenden hören, andererseits abermanche Stellen finden, wo zwischen Dianoia und Doxa(Denken und Wissenswahn) so wenig scharf unterschiedenwird, dass auch die Dianoia — wenigstens in einem unte-ren Grenzteile — ins Schwanken kommt und ebenfalls alsein Zwischengebilde aufgefasst wird*
Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . enswahn 2. {öoia) Rein sinnlicheWahrnehmung (alö9T|(5tc) 614 Fünfter Vortrag Sie sehen, wie genau diese Auffassung der Wissen-schaft derjenigen Descartes und Kants entspricht. Undwenn wir nun einerseits immer wieder von der Doxa alsvon einem ,,Zwischenliegenden hören, andererseits abermanche Stellen finden, wo zwischen Dianoia und Doxa(Denken und Wissenswahn) so wenig scharf unterschiedenwird, dass auch die Dianoia — wenigstens in einem unte-ren Grenzteile — ins Schwanken kommt und ebenfalls alsein Zwischengebilde aufgefasst wird*), so werden wir,glaube ich, den Eindruck gewinnen, dass Plato die Vor-stellung eines zwischen den beiden Hälften unserer Er-kenntnis vermittelnden ,,Zwischengebietes sehr nkhe lag,und dass er einem schematischen Bilde, wie wir es imDescartesvortrag zu entwerfen versucht haben (S. 213 und266), seine Zustimmung nicht versagt haben würde. Ichwenigstens meine, dass das Bild, das ich hier an die Wandzeichne, der Absicht Platos entspricht: Zwischengebiet. Die selben Worte wie dort dürfen wir hier nicht ein-setzen, denn die Analyse ist nicht so fein; sie will mehr Plato 615 umfassen und weniger unterscheiden; auch sind die Gren-zen nirgends fest gezogen. Unausgedrückt bleibt ausser-dem in der Figur, dass zuerst nur Sinnlichkeit und Ver-stand da sind und Wissenschaft und Vernunft erst nach- 541träglich an ihnen entstehen. Dennoch glaube ich, dass einederartige vergleichende Betrachtung förderlich ist unddie organische Zusammengehörigkeit zwischen Plato, Des-cartes und Kant fühlbar macht^*). Über Beziehungen zwischen Plato und Bruno Hesse. Brunosich viel sagen, doch es würde dies eine eingehende Ana-lyse erfordern, da die Verhältnisse verwickelt liegen. Wiees kommt, dass die Neoplatoniker und die Monisten sichauf Plato berufen, inwiefern sie hierzu berechtigt sindund inwiefern nicht: das würde den Stoff zu einem kriti-schen Buche geben, das meines Wissens noch nic
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