Geschichte der christlichen Kunst . wischen ängstlicher Starrheit und tra-ditioneller Bcschlossenhcit und ganz neuen Einflüssen der nordischen Naturhin und her. Das gewahren wir in den beiden bedeutendsten Cyklen, welchedas Rheinland aus dieser Zeit besitzt: den Wandmalereien in der Unter-kirche zu Schwarzrheindorf bei Bonn (zwischen 1151—1156; vgl. Fig. 180)und den etwas späteren Deckenbildern der ehemaligen Abtei Brauweilerbei Köln (vgl. Fig. 181)1, deren 24 Felder sich zum Thcil an das 11. Kapiteldes Hebräerbriefs anschliessen. Diesen bedeutenden Arbeiten treten die neu-entdeckten Fresken i


Geschichte der christlichen Kunst . wischen ängstlicher Starrheit und tra-ditioneller Bcschlossenhcit und ganz neuen Einflüssen der nordischen Naturhin und her. Das gewahren wir in den beiden bedeutendsten Cyklen, welchedas Rheinland aus dieser Zeit besitzt: den Wandmalereien in der Unter-kirche zu Schwarzrheindorf bei Bonn (zwischen 1151—1156; vgl. Fig. 180)und den etwas späteren Deckenbildern der ehemaligen Abtei Brauweilerbei Köln (vgl. Fig. 181)1, deren 24 Felder sich zum Thcil an das 11. Kapiteldes Hebräerbriefs anschliessen. Diesen bedeutenden Arbeiten treten die neu-entdeckten Fresken in Boppard mit der Legende des hl. Severus zur Seite,weiter die Malereien im Chor der Patrocluskirche zu Soest (1166), das Apsis-gewölbebild in der Neuwenkerkirche zu Goslar, vor allem der grosse, Quer-haus und Chor des Doms zu Braunschweig füllende Cyklus (alttestamentlicheScenen, Legende Johannes des Täufers und des hl. Blasius)2, in Regensburgdas jüngste Gericht in der Ostapsis der Stiftskirche Obermünster, in Oester-. Fig. 181. Wandmalerei aus Brauweilcr. reich die Anbetung der drei Könige in Lambach, endlich die Wandmalerei imNonnenchor des Domes zu Gurk3. Eine ganz besondere Aufgabe ist in diesem Jahrhundert die Ausmalungder Laquearia, der Felderdecken der romanischen Basilika. Dies-seits der Alpen haben wir nur drei romanische Kirchen mit solcher Decken-malerei: Constanz, wo sich nur ein unbedeutender Rest im Dom erhaltenhat4; die kleine Pfarrkirche in Zillis an der Via mala in Graubünden,welche 153 Felder mit alt- und neutestamentlichen Scenen, Personificationenvon Kirche und Synagoge, Sirenen, Meergötter u. s. f. darstellt, alles in rohenZeichnungen und noch an die antiken Typen erinnernden, gedrungenen Ver-hältnissen5; viel bedeutender ist die bemalte Decke von S. Michael in 1 Beide Cyklen publ. von Ausm WeerthWandmalereien des Mittelalters in den Rhein-landen. Leipz. 1880. 2 Gailhabaud II, Taf. 69. 70. — Essen-wein Die Wandgemälde im Dome zu Br


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