Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . cheinbar fundamentale Gegen-satz der galvanischen und fara-dischen Ströme verschwindet,wenn man die galvanischen Reizeentsprechend häufig in der Zeit-einheit einwirken lässt und wirerkennen, dass der scheinbarqualitative Unterschied sich ineinen quantitativen verwandelt,wenn wir nur den galvanischenStrom entsprechend kurze Zeitund als Einzelreize wirken lassen. Um diesen Unterschied zwi-schen der Wirkung der Einzel-reize aufzuklären, habe ichfolgende Versuche angestellt. Der galvanische Strom unter-scheidet sich bekannt


Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . cheinbar fundamentale Gegen-satz der galvanischen und fara-dischen Ströme verschwindet,wenn man die galvanischen Reizeentsprechend häufig in der Zeit-einheit einwirken lässt und wirerkennen, dass der scheinbarqualitative Unterschied sich ineinen quantitativen verwandelt,wenn wir nur den galvanischenStrom entsprechend kurze Zeitund als Einzelreize wirken lassen. Um diesen Unterschied zwi-schen der Wirkung der Einzel-reize aufzuklären, habe ichfolgende Versuche angestellt. Der galvanische Strom unter-scheidet sich bekanntlich vomfaradischen dadurch, dass er beiseiner üblichen Anwen-dung eine längere Dauer hat,dass seine Spannung geringer Stromstärke ist grösser,und er ist immer gleich gerichtet. Über die Bedeutung des Vagus für die Atmung. 81 Ich habe insbesondere die Bedeutung der Spannung des Stromesfür die Reizwirkung in Betracht gezogen. Die Spannung des induzierten Stromes ist abhängig von der An-zahl der Kraftlinien, welche die Windungen der sekundären Rolle. in der Zeiteinheit schneiden. Sie hängt daher unter sonst gleichenUmständen von der Schnelligkeit des Stromschlusses und der Strom-öffnung und insbesondere von der Anzahl der Windungen ab. E. Pflüger, Archiv für Physiologie. Bd. 105. 6 82 Heinrich Wolf: Diese letztere Bedingung ist auch die, welche am leichtesteneine Änderung gestattet. Ich Hess mir daher eine sekundäre Rollevon 100 Windungen 0,9 mm dicken Kupferdrahtes anfertigen. Der in dieser Spule entstehende Strom sollte eine verminderteSpannung, aber eine vermehrte Intensität haben. Ich untersuchte die Spannung mit einem Quadrantenelektrometerund fand, dass tatsächlich die Spannung eine bedeutend geringerewar, wobei ich auch diesmal die Beobachtung machen konnte, dassStröme physiologisch wirksam sind, die viel zu schwach sind, ummit dem Quadrantenelektrometer gemessen zu werden. Ich konnte dann weiterhin bei meinen Versuchen sehen, dassdiese z


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