. Einführung in die Vererbungswissenschaft; in zweiundzwanzig Vorlesungen für Studierende, Aerzte, Züchter. Heredity. 388 Weise die beiderlei Gewebe, ohne sich dabei irgendwie zu einer Einheit, einem Bastardgewebe zu vereinigen. Wenn es überhaupt nun möglich sein sollte, auf vegetativem Wege Ba- starde zu erzeugen, so ist es zweifellos weit eher im Pflanzenreich als im Tierreich zu erwarten. Denn wir werden in einer der nächsten Vor- lesungen hören, daß bei den Pflanzen der für das Tierreich so cha- rakteristische Gegensatz zwischen Soma und Geschlechtszellen nicht besteht, so daß man von vorn


. Einführung in die Vererbungswissenschaft; in zweiundzwanzig Vorlesungen für Studierende, Aerzte, Züchter. Heredity. 388 Weise die beiderlei Gewebe, ohne sich dabei irgendwie zu einer Einheit, einem Bastardgewebe zu vereinigen. Wenn es überhaupt nun möglich sein sollte, auf vegetativem Wege Ba- starde zu erzeugen, so ist es zweifellos weit eher im Pflanzenreich als im Tierreich zu erwarten. Denn wir werden in einer der nächsten Vor- lesungen hören, daß bei den Pflanzen der für das Tierreich so cha- rakteristische Gegensatz zwischen Soma und Geschlechtszellen nicht besteht, so daß man von vornherein die Möglichkeit nicht bestreiten kann, daß zwei vege- tative Gewebezellen sich so miteinander vereinigen, daß ein demBefruchtungspro- zeß entsprechendes Resultat zustande käme. Wenn dieser Nachweis allerdings gelänge, so wäre er in seinen weiteren Fol- gerungen für die ganze Bef ruchtungs- und Ba- stardierungslehre von elementarer Bedeu- tung. Die Idee nun, daß es vegetativ, also durch Pfropfung er- zeugte Bastarde, Pfropfbastarde, geben könne, ist oft diskutiert worden und sie hat ihren Ausgang stets von drei gleich berühmten Fällen genommen, die ihre Er- klärung am besten auf solchem Wege finden sollten. Der erste ist der Fall des Goldregens Cytisus Adami. Er entstand im Jahre 1825 in Adams Garten in der Nähe von Paris und zwar im Anschluß an eine Pfropfung von Cytisus purpureus auf Cytisus laburnum. Seine von Adam mit- geteilte Entstehungsgeschichte, die ihn auf die gleiche Stufe wie alle anderen sogenannten Pfropfbastarde stellt, wurde vielfach Fig. 149. Zusammengesetzte Embryonen; vorne Rana sylvatica, hinten R, palustris, in verschiedenen Altersstadien. Nach H a r r is Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced for readability - coloration and appearance of these illustrations may not perfectly resemble the original Goldschmidt, Richard Benedict, 1878


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