. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. Die chemisch-physikalischen u. morphologischen Eigenschaften der Zelle. 47 Wer diese Angabe nicht als beweisend anerkennen will, wird zugeben müssen, dass die Annahme, welche die Mikroorganismen ganz oder vorzugsweise aus Kernsubstanz bestehen lässt, wenigstens ebenso viel wenn nicht mehr für sich hat, als die Annahme, sie seien nur kleinste, einfache Protoplasmaklümpchen. Denn für die erste Annahme fällt ihre ausserordentliche Neigung, Farbstoffe in sich aufzunehmen, sehr in die Wagschale. IV. Die Central- oder Po


. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. Die chemisch-physikalischen u. morphologischen Eigenschaften der Zelle. 47 Wer diese Angabe nicht als beweisend anerkennen will, wird zugeben müssen, dass die Annahme, welche die Mikroorganismen ganz oder vorzugsweise aus Kernsubstanz bestehen lässt, wenigstens ebenso viel wenn nicht mehr für sich hat, als die Annahme, sie seien nur kleinste, einfache Protoplasmaklümpchen. Denn für die erste Annahme fällt ihre ausserordentliche Neigung, Farbstoffe in sich aufzunehmen, sehr in die Wagschale. IV. Die Central- oder Polkörperchen der Zelle. In jüngster Zeit ist neben dem Kern im Protoplasma einiger Zellen ein ausserordentlich winziges, aber durch seine Function sehr wichtiges Gebilde nachgewiesen worden, das Central- oder Polkörperchen (Centrosoma). Bei der Zelltheilung, bei deren Darstellung es uns in Capitel VI wieder beschäftigen wird, ist es schon seit längerer Zeit bekannt und spielt hier eine sehr grosse Rolle, da es den Mittelpunkt für eigenthümliche Strahlungsfiguren und überhaupt einen Mittelpunkt in der Zelle bildet, nach welchem die verschiedensten Zellbestandtheile gewisser- maassen centrirt sind. Seine Grösse liegt an der Grenze des eben sichtbaren und bleibt häufig unter dem Durchmesser kleinster Mikroorganismen zurück. Es scheint stofflich aus derselben Substanz, wie das Mittelstück der Samenfäden zu bestehen, zu welchem sich übrigens auch beim Befruch- tungsprocess genetische Beziehungen ergeben (s. Cap. VII, 1). Bei den gewöhnlichen Kernfärbemethoden nimmt es keinen Farbstoff auf, lässt sich aber bei geeignetem Verfahren, namentlich durch saure Anilinfarben, wie Säurefuchsin, Safranin, Orange, lebhaft tingiren. Es ist dies das einzige Mittel, das Centralkörperchen in den Fällen, wo es nicht von einer besonderen Strahlung oder Sphäre eingehüllt ist, von andern Körnchen des Zellinhalts (Mikrosomen) zu unterscheiden. Wenn wir von der Zelltheilung u


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