. Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters; oder, Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente in Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen und durch 110 Abbildungen in farbendruck Erläutert . rbietet. Eswaren diese Sticke-reien keineswegs aus- nahmslos Kunst-werke ; sie waren zumTeil handwerksmä-ßige , kunstlose, jarohe Arbeiten. Aberes gab unter ihnenauch zahllose Perlen wahrer Kleinkunst, Nadelmalereien, die in ihrer edeln Aus-führung den Vergleich mit den besten Schöpfungen des Pinsels nicht zu scheuenbrauchte


. Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters; oder, Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente in Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen und durch 110 Abbildungen in farbendruck Erläutert . rbietet. Eswaren diese Sticke-reien keineswegs aus- nahmslos Kunst-werke ; sie waren zumTeil handwerksmä-ßige , kunstlose, jarohe Arbeiten. Aberes gab unter ihnenauch zahllose Perlen wahrer Kleinkunst, Nadelmalereien, die in ihrer edeln Aus-führung den Vergleich mit den besten Schöpfungen des Pinsels nicht zu scheuenbrauchten. Die vielen Reste mittelalterlicher Kaselbesätze in den Kirchen,Museen und Privatsammlungen legen dafür beredtes Zeugnis ab. Das ausgehende 15. und das beginnende 16. Jahrhundert sehen auf denKaselstäben Stickereien in Hochrelief entstehen. Es sind meistens Einzel-figuren wie der Gekreuzigte (Bild 98, S. 218), Maria und Heilige, die in Relief-stickerei auf dem Kaselkreuz angebracht werden, doch kommen in dieserStickweise auchragendste Beispielaus dem Leben des heiligen Bischofs Stanislaus (Bild 99, S. 219). Technisch betrachtet, waren diese über Werg modellierten Reliefstickereienvielfach sehr kunstreich, vom ästhetischen Standpunkt aus und als Ornamente. Bild 100. Kasel mit Kreuz in Perlen. Aachen, Münster. ganze Szenen auf demselben zur Ausführung. Das hervor-tildet wohl eine Kasel im Dom zu Krakau mit Darstellungen Erstes Kapitel. Die Kasel. 221 eines Gewandes müssen sie indessen entschieden verurteilt werden. Siebekunden, daß der Sinn für das wahrhaft Schöne schon im Weichen begriffenund die Vorliebe zum Bizarren und Sonderbaren erwacht war, und daß mandas Verständnis für die wahre Bedeutung der Besätze bereits in hohem Maßeverloren hatte und das zur Hauptsache zu machen begann, was als Ornamentdoch nur Nebensache war. Häufig werden seit dem 13. Jahrhundert auch Perlen, seltener Edel-steine zur Verzierung der Kaselbesätze verwendet. Die Inventare


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