. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 402 ganz den Anschein, als ob derselbe durch Verschmelzung von zwei Zähnen entstanden sein könne. Doch über diesen Punkt lassen sich vorläufig nur Vermutungen aussprechen. Die Anlage der Schneide- zahnpapillen beim Menschen war in meinen Präparaten einfach und spricht dies für die Auflassung, daß die Schneidezähne aus je einem Kegelzahne entstanden sind. Anderenfalls hätte eine sehr bedeutende Abkürzung der Entwicklung stattgefunden. Die Eckzähne faßt schon Osborn bekanntlich ebenso wie Ch. Tomes als modifizierte Prämolaren a


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 402 ganz den Anschein, als ob derselbe durch Verschmelzung von zwei Zähnen entstanden sein könne. Doch über diesen Punkt lassen sich vorläufig nur Vermutungen aussprechen. Die Anlage der Schneide- zahnpapillen beim Menschen war in meinen Präparaten einfach und spricht dies für die Auflassung, daß die Schneidezähne aus je einem Kegelzahne entstanden sind. Anderenfalls hätte eine sehr bedeutende Abkürzung der Entwicklung stattgefunden. Die Eckzähne faßt schon Osborn bekanntlich ebenso wie Ch. Tomes als modifizierte Prämolaren auf, eine Anschauung, die viel Anerkennung gefunden hat. Es ist sehr wahrscheinlich, daß auch im Eckzahne ähnlich wie in den Prämolaren zwei Zahnreihen enthalten sind, von denen sich jedoch nur das vordere Zähnchen auf Kosten des hinteren zu seiner heutigen Gestalt und Größe aus- gebildet hat. So kommen bei Opossum an der distalen Seite der Eckzähne noch kleine rudimentäre Höckerchen vor, die für Osborn's Ansicht zu sprechen scheinen. Ebenso sehe ich dies an den unteren Eckzähnen von Hylobates und einigen anderen Affen. Ein ähnlicher Höcker ist auch beim Eckzahne des Menschen oft angedeutet, und wenn wir die erste Anlage der Papille des Eckzahnes beim Menschen betrachten (Fig. 5 sowie Fig. 4 meiner Arbeit über Zahnentwickl. d. M.), so sehen wir deutlich zwei Papillen miteinander verschmelzen. Eine weitere Stütze für meine Ansicht, daß die Molaren und Prä- molaren durch Verschmelzung mehrerer Zähnchen entstanden sind, liefert die kürzlich erfolgte Mitteilung Kükenthal's über die Zahnbildung bei Cetaceen. Danach scheinen sich bei Walen die nach tri- conodontem Typus angelegten Molaren sekundär infolge der. Fig. 5. Menschlicher Fötus von 4 cm Länge. -*§*? Sagittalschnitt. Anlage des linken Eckzahnes im Unterkiefer. Man sieht deutlich zwei Papillen hin- tereinander gelagert, ähn- lich wie in Fig. 1. Ver- größ. Please note that these ima


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