. Vorlesungen ueber die Menschen- und Thierseele . n. Diese beidenVorgänge heben sich aber nicht auf, sondern mischen sich, unddemgemäfs erscheint uns auch in der Empfindung das Graumitten iune stehend zwischen Weifs und Schwarz, beiden ingleichem Grade verwandt. Suchen wir in ähnlicher Weise die Farbenempfindungennach ihren subjektiven Eigenthümlichkeiten geometrisch zu ver-sinnlichen, so wird die Gesammtheit derselben nicht durch einegerade, sondern durch eine gekrümmte Linie dargestellt werdenIvönnen, deren Ende ihrem Anfang sich nähert, der subjektivenAehnlichkeit zwischen Violett und Roth


. Vorlesungen ueber die Menschen- und Thierseele . n. Diese beidenVorgänge heben sich aber nicht auf, sondern mischen sich, unddemgemäfs erscheint uns auch in der Empfindung das Graumitten iune stehend zwischen Weifs und Schwarz, beiden ingleichem Grade verwandt. Suchen wir in ähnlicher Weise die Farbenempfindungennach ihren subjektiven Eigenthümlichkeiten geometrisch zu ver-sinnlichen, so wird die Gesammtheit derselben nicht durch einegerade, sondern durch eine gekrümmte Linie dargestellt werdenIvönnen, deren Ende ihrem Anfang sich nähert, der subjektivenAehnlichkeit zwischen Violett und Roth entsprechend. Wählenwir als die einfachste in sich geschlossene Linie den Kreis, sokihinen, wie es in Fig. 12 geschehen ist, alle gesättigten Farben 112 Sechste Vorlosun;::. auf der PiHiplierie dieses Kreises anjiicbracht w(nden. Die Farb(Mides Sonnenspektrums lassen aber zwischen dem Roth und dem Violett eine Lücke: sie wird durchdas Purpur geschlossen, welches, durcliMischung von Rotli und Violett her-vorgebracht, in allen möglichen. Fig. 12 Uebergangsstufen zwischen denselbenvorkonimt. Der Prozefs der chroma-tischen Reizung wird nun, demPrinzip des Parallelismus von Em-pfindung und physiologischer Rei-zung entsprechend, als ein in sichzurücklaufender aufzufassen sein,so also dafs die durch das Lichtin der Netzhaut hervorgerufenen Vorgänge bei den schnellstenSchwingungen wieder den bei den langsamsten vorhandenenähnlich werden, analog etwa wie die Oktave, obgleich weitervom Grundton entfernt als jeder zwischenliegende Ton der Ton-leiter, doch in ihrem Klangcharakter am meisten von allen demGrundton verwandt ist. In der That hat diese Analogie vielleichteinen tieferen Grund: wde dem Ton der Oktave doppelt so vieleSchallschwingungen entsprechen als dem Grundton, so nähertsich an der Grenze des Violett die Schwingungszahl des Lichtesder Doppelzahl der Schwingungen des Roth. Die sonstigen Ver-hältnisse der Lichtreizung sind jedoch so abweichende, dafs dieVersuche


Size: 1585px × 1576px
Photo credit: © Reading Room 2020 / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade189, booksubjectpsychologycomparative