. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. kleiner Schritt. Sie bewährte sich und sicherte ihren Trägern einen Vorzug- gegenüber den Pflanzen, die noch nicht solche Latenzknospen zu erzeugen vermochten, indem strenge Winter die letzteren abtöteten, von ersteren aber wenig- stens die Sippe erhalten blieb. Die Nachkommen neigten wieder zur glei- chen Variation der Brut- knospenbildung u. s. f. Nach hunderten oder tausenden von Genera- tionen war die Fähig- keit, Latenzknospen zu bilden, in den unver- äuÃerlichen Besitz der iVrt übergegangen. Die Vererbung der Fähigkeit, Latenzformen


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. kleiner Schritt. Sie bewährte sich und sicherte ihren Trägern einen Vorzug- gegenüber den Pflanzen, die noch nicht solche Latenzknospen zu erzeugen vermochten, indem strenge Winter die letzteren abtöteten, von ersteren aber wenig- stens die Sippe erhalten blieb. Die Nachkommen neigten wieder zur glei- chen Variation der Brut- knospenbildung u. s. f. Nach hunderten oder tausenden von Genera- tionen war die Fähig- keit, Latenzknospen zu bilden, in den unver- äuÃerlichen Besitz der iVrt übergegangen. Die Vererbung der Fähigkeit, Latenzformen zu erzeugen, zu erklären, bietet also keinerlei Schwierigkeit. Noch haben wir aber nicht den Weg, auf welchem die erste Latenzknospe zu- stande kam, völlig klar- gestellt. Denn wenn nur die geringere Temperatur ein gedrungeneres Wachstum hervorriefe, wie wir das eben zu erläutern versuchten, so wäre wohl die Erzeugung von Latenzformen vor Beginn der kalten Jahres- â zeit einleuchtend, nicht aber die Bildung solcher Formen zur Zeit der gröÃten Dürre, also bei gröÃter Hitze im Hochsommer. Und das Pfeilkraut bildet auch dann solche Knollen,wiewir bereits angedeutet haben. Hier hilft uns das Experiment. Lassen wir in zwei groÃen Einmachehäfen je eine Pfeilkraut- knolle, beide von gleicher GröÃe, sich entwickeln, und lassen in der einen Büchse, indem wir immer weniger und weniger des verdunsteten Wassers nachfüllen, dieses allmählich austrocknen, wäh- rend wir die andere Büchse immer bis oben auf gefüllt halten, so werden wir bei Untersuchung des Inhalts beider Behälter im Hochsommer einen durchgreifenden Unterschied in der Form der Ableger finden. Die ausgetrocknete Büchse ent- hält nur Knollen, wie die abgebildeten in (Abb. 4 und 6 b); die unter Wasser gehaltene nur Lang- triebe, die an der Knickung sofort Wurzeln aus- treiben (Abb. 6 a). Denselben Befund erhalten wir, wenn wir in der freien Natur in d


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