. Die Gartenwelt. Gardening. 246 Die Gartenwelt. XXIII, 31 rühmliches sagen. Ziergärten nach unserem Begriff finden sich nur in Konstantinopel, Smyrna, auch in Damaskus und Beyruth. Binnen- wärts kann mit bestem Willen von nach künstlerischen Gesichts- punkten angelegten Gärten nicht mehr gesprochen werden. Und berücksichtigt man nur Gartenanlagen, bei denen jeder europäische Einfluß ausgeschaltet ist, so bleibt wirklich recht herzlich wenig übrig, was an künstlerisch geläuterte Empfindungen erinnern könnte. Ein in türkischer Art angelegter Garten verrät sich durch kleinliche Spielerei. Das Gr


. Die Gartenwelt. Gardening. 246 Die Gartenwelt. XXIII, 31 rühmliches sagen. Ziergärten nach unserem Begriff finden sich nur in Konstantinopel, Smyrna, auch in Damaskus und Beyruth. Binnen- wärts kann mit bestem Willen von nach künstlerischen Gesichts- punkten angelegten Gärten nicht mehr gesprochen werden. Und berücksichtigt man nur Gartenanlagen, bei denen jeder europäische Einfluß ausgeschaltet ist, so bleibt wirklich recht herzlich wenig übrig, was an künstlerisch geläuterte Empfindungen erinnern könnte. Ein in türkischer Art angelegter Garten verrät sich durch kleinliche Spielerei. Das Grundstück, das als Ziergarten dient — größere Gärten sind stets nach europäischem Muster parkartig gehalten — ist durch ein Netz von geschwungenen Wegen in kleine Teilbeete zerstückelt. Jedes Beet ist gewöhnlich mit Centaurea maritima oder Santolina fomentosa eingefaßt. Die Pflanzenauswahl ist äußerst dürftig. Der einzige, für den Besitzer aber wohl meist unbewußte Schmuck besteht in der Blütenfülle sich selbst überlassener und dadurch äußerst malerisch wirkender Schlingrosen. Gewöhnlich besitzt das fast stets villenartig gebaute Haus gar keinen Garten, und das die Villa umgebende Gelände liegt ungepflegt und ver- lassen da. Ist der Besitzer in der Lage, sich einen Gärtner (Grieche) zu halten, so weist der Garten eine vielseitigere Flora auf, aber auch dann sucht man vergeblich nach Ordnung und Regel. Ueberrascht wird man nur von der dem Orient eigentümlichen Farbenfülle und -pracht, der Ueppigkeit und von den Formen, mit deren Zustande- kommen, wie gesagt, der Garteneigentümer nichts zu tun hat. Ebenso, wie der Garten jedes tiefere Verständnis für die darin vorhandene Pflanzenwelt (diese ist stets die Grundlage aller Garten- kunst) vermissen läßt, fehlt ihm auch fast jegliche architektonische Beigabe. Nur recht selten findet sich die Verwendung von Lauben und Laubengängen. Wo aber diese angelegt werden, verraten sie einen ausgeprä


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