. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 52 J. J. Abb 67. Die Köstlichkeit solcher Beispiele dürfte uns der Aufgabe überheben, das Vor- koiumen des auswärts gekehrten Fusses in der Kuust des XVIII. Jahrh. eingehender zu berücksichtigen. Ich will nur hinzufügen, dass nicht einmal das Kindesalter mit diesem Zwange verschont blieb. Beispiele: Joseph Ferdinand, Prinz von Asturien (1(592—1699), von Jo- seph Vivieyi; der spätere Kaiser Karl VII. (geb. 1(597) als ganz kleiner Knabe, von Martin Mainr/aud, beide in Schieissheim ; ein kleiner Prinz auf dem giossen Gemälde von Louis de
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 52 J. J. Abb 67. Die Köstlichkeit solcher Beispiele dürfte uns der Aufgabe überheben, das Vor- koiumen des auswärts gekehrten Fusses in der Kuust des XVIII. Jahrh. eingehender zu berücksichtigen. Ich will nur hinzufügen, dass nicht einmal das Kindesalter mit diesem Zwange verschont blieb. Beispiele: Joseph Ferdinand, Prinz von Asturien (1(592—1699), von Jo- seph Vivieyi; der spätere Kaiser Karl VII. (geb. 1(597) als ganz kleiner Knabe, von Martin Mainr/aud, beide in Schieissheim ; ein kleiner Prinz auf dem giossen Gemälde von Louis de Sü- ?vestre d. J. in der Dresdener Galerie, Nr. 7(57, welches die Begegnung zwischen König August III., dessen (îemahlin und deren Mutter vei-ewigt, und einer von den Söhnen Franz' IL und Maria Theresias in der Familiengruppe Battonis im Palazzo Pitti zu Florenz (Les Arts, Nr. 120, Abb. S. 16). Sittenschilderer, wie Hogarth, Olivier, Chodowiecki, Goya u. A., bezeugen das Fortleben der affektierten Pose in den Um- gangsformen der fein sein wollenden Gesellschaft das ganze XVIII. Jahrh. hindurch. Die allmälilicli zur Natur wiederkeh- rende Kunst der Aufklärungszeit war indessen derselben gewiss weit weniger hold als die Hofkunst des ancien régime. Schon Hogarth wagte es, sie in karikierender Absicht zu benützen (HiRTH VI. 2973 u. 3049; danach unsere Abb. 67). und schon ./. /. Eiifjel nennt sie ausdrücklich „tanzmeisterhaft", was jedoch nicht hindert, dass sie zu wiederholten Malen in den Tafeln seines 1785/6 erschienenen Werkes „Ideen zu einer Mimik" als Zeichen feinerer Erziehung vorkommt. Selbst- verständlich Hess sich eine dreihundertjährige Sitte nicht auf einmal ausrotten. In Goyas „Caprichos" v. J. 1803 lorg- nettiert z. B. in dieser Pose ein unverschämt zudringlicher und zugleich sich höflich stellender Herr die gefallsüchtige Dirne {Abb. 68; nach Kü, S. 21), und in einem Entwurf v. J. 1811 lässt Cornelius Faust in
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