. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 8 Die Gartenwelt. 87 geahnter Gröfse und Schönheit ausbilden; der Mut zum kürzeren Zapfenschoitt wird danu schon wachsen. Das Ringeln einzelner Ruten unter der Traube, wel- ches der Reife einen Vorspruug von mindestens lo Tagen gewährt, ist unter Glas fast zwecklos und nicht ohne Be- denken; eine tragende Rute, welche aus sich selbst oder aus dem eigenen Wulst Ersatz für nächstes Jahr liefern soll, darf keinenfalls geringelt werden, weil die Ernährung dieses Organs unter der Ringelstelle ganz unzureichend ist für Ausbildung der Augen zur Erzeugung normaler Trag


. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 8 Die Gartenwelt. 87 geahnter Gröfse und Schönheit ausbilden; der Mut zum kürzeren Zapfenschoitt wird danu schon wachsen. Das Ringeln einzelner Ruten unter der Traube, wel- ches der Reife einen Vorspruug von mindestens lo Tagen gewährt, ist unter Glas fast zwecklos und nicht ohne Be- denken; eine tragende Rute, welche aus sich selbst oder aus dem eigenen Wulst Ersatz für nächstes Jahr liefern soll, darf keinenfalls geringelt werden, weil die Ernährung dieses Organs unter der Ringelstelle ganz unzureichend ist für Ausbildung der Augen zur Erzeugung normaler Tragruten. Im Freien dagegen ist beim Zweiaugenschnitt das Ringeln der fruchttragenden Rute ohne schädigenden Einflufs für die Ersatzrute, und das Verfahren von nicht zu unterschätzendem Vorteil. — Eine zweite, kritische Frage betrifft den Weinbefall durch das Oidium Tuckeri. Als ich vor 5 Jahren die hiesige Verwaltung übernahm, war man eifrigst bemüht, den „Befall" mit der Bordelaiser Brühe zu bekämpfen, ohne jedoch den Zweck zu erreichen; dagegen hat die angewendete Schwefelblüte die Schäden bis auf Unmerkliches beseitigt. Der Weinstock mufs — sobald er im Winter nach dem Schnitt von den lose anhaftenden Fasern etc. befreit und mit dem Kalk-Kuhmist-Lehmbrei bestrichen ist — sofort mit Schwefel- blüte bestäubt werden: vor der Blüte erfolgt ein weiteres Überpudern auf den feuchten Stock, welches 10 Tage uud 6—7 \\'ochen nach der Blüte wiederholt wird; später sind die Trauben zu schonen, indem man den Schwefel im Hause verteilt, überall wo keine Trauben sich befinden. Auch die Heizröhren, welche in die- ser Zeit doch nur selten und dann nur mäfsig an- gewärmt werden, können bestreut werden, während der Schwefel auf stark angeheizten Heizröhren oder gar auf Heizkanälen durch plötzlich zu starke Entwicklung der pilzver- treibenden schwefligen Säure auch den Pflanzen Schaden zufügen kann. Im Freien empfehle ich den Weinbefall ebenso zu b


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