. Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahre ... Sumerier und Semiten in Babylonien. 55 4. Kalksteinrelief des Berliner Museums, Gudcazeit (V. A. 2890, Höhe 15 cm). Doppelköpfiger Gott. Die beiden Köpfe gehen hinter den Ohren in einander über, so dafs der Gott vier Ohren und zwei geschiedene Barte hat; die Hörnerkrone ist natürlich einheitlieh. Das Haar über der Stirn ist nicht ausgeführt, sondern nur durch die Umrifslinie angedeutet; ebenso erklärt es sich wohl, dafs der linke Kopf scheinbar keinen Schnurrbart hat. Die Tracht des Gottes ist die der archa


. Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahre ... Sumerier und Semiten in Babylonien. 55 4. Kalksteinrelief des Berliner Museums, Gudcazeit (V. A. 2890, Höhe 15 cm). Doppelköpfiger Gott. Die beiden Köpfe gehen hinter den Ohren in einander über, so dafs der Gott vier Ohren und zwei geschiedene Barte hat; die Hörnerkrone ist natürlich einheitlieh. Das Haar über der Stirn ist nicht ausgeführt, sondern nur durch die Umrifslinie angedeutet; ebenso erklärt es sich wohl, dafs der linke Kopf scheinbar keinen Schnurrbart hat. Die Tracht des Gottes ist die der archaischen Sumerier: Oberkörper nackt, vom Gürtel wird auch liier ein langer Rock herabgehangen haben wie auf den Cylin- dern unten Nr. 2. 3. 12, wo derselbe Gott dargestellt ist (in Nr. 2 und 12 glatter Rock mit senkrechten Falten, in Nr. 3 wohl Zottenrock; in Nr. 12 ist die vollständige Hörnerkrone durch die ein- fache ersetzt). Wie die Kleidung des Gottes wird auch seine Gestalt in alt- sumerische Zeit zurückgehen; nur um so wichtiger ist es, dafs auch er semitische Gesichtsbildung, Haar und Bart hat. — Aus späterer Zeit findet sich derselbe doppelköpfige Gott auf einem Thonrelief aus Sippara (Scheil, une saison de fouilles Hl ä Sippar p. 85), mit semitischem Plaid. Hl [5. Fragment eines Dioritreliefs (Dec. pl. 21,6, Text p. 222, 37). Kopf eines Mannes im Profil, von links. Auge eingesetzt. Nase sehr fleischig, nach unten gekrümmt. Schnurrbart und langer Kinnbart. Die Kopfbedeckung nicht erkennbar. Vielleicht stellt dies Bruchstück nicht einen Gott, sondern einen nordbabylonischen König dar.] [6. Aus späterer Zeit stammt der untere Theil eines sehr sorgfältig gearbeiteten Kopfes einer Dioritstatue (Dec. pl. 21,1, cat. 110. 57), der ganz zu den nordbabylonischen Königs- und Göttergestalten stimmt. Die zwei Reihen Locken des Backenbartes setzen an eine von der Schläfe herkom- mende Linie an, welche Bart und Wange von einander scheidet; die Locke


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