. Die Gartenwelt . Betula alba, ein Grab sprengend. Vom Verfasser für dieâGartenwelt" photogr. aufgenommen. tumes. Packt doch der Baum mit einem vor- tretenden Wulste die obere Kante des Stein- blocks an, als wollte er ihn damit zur Seite stemmen. In Wirklich- keit ist dem aber nicht so, vielmehr bewirkt ausschliesslich das Aus- dehnungsvermögen der unter dem Blocke lagern- den Wurzeln die Rück- ung, und der Auswuchs setzt dieser Kraftäusse- rung sogar einen, wenn auch unbedeutenden Widerstand entgegen. Der Wulst ist aufzu- fassen als Wundwuche- rung infolge Reibung an der Steinkante.
. Die Gartenwelt . Betula alba, ein Grab sprengend. Vom Verfasser für dieâGartenwelt" photogr. aufgenommen. tumes. Packt doch der Baum mit einem vor- tretenden Wulste die obere Kante des Stein- blocks an, als wollte er ihn damit zur Seite stemmen. In Wirklich- keit ist dem aber nicht so, vielmehr bewirkt ausschliesslich das Aus- dehnungsvermögen der unter dem Blocke lagern- den Wurzeln die Rück- ung, und der Auswuchs setzt dieser Kraftäusse- rung sogar einen, wenn auch unbedeutenden Widerstand entgegen. Der Wulst ist aufzu- fassen als Wundwuche- rung infolge Reibung an der Steinkante. Das Abrücken des Steines durch die Kraftäusse- rung der Wurzeln be- wirkte die Vergrösserung, indem bei Wind eine Verwundung stets wieder möglich wurde. Die dem Stein zugekehrte Seite des Stammes ist flach. Der Baum zeigt leider seit einigen Jahren viel trockenes Holz, sodass sein Eingehen zu befürchten ist. Ein anderer tapferer Kämpfer ums Dasein ist bereits unterlegen. Ausserhalb des Grabgitters gekeimt ist die junge Robinie, welche unten abgebildet ist, durch eine Ãffnung hindurch auf die andere Seite gelangt; die Reibung verursachte eine Umwucherung der Eisenstangen, und heute geht eine Eisenstange sogar mitten durch den Holzkörper. Der verbindende Riegel aber ist gesprengt. Der Krone beraubt und von Rinde nach und nach entblösst, hat man den toten Stamm der Kuriosität wegen stehen gelassen. Oberirdische Wurzelbildung an Bäumen ist eine Er- scheinung, die man wohl indischen Pandanus- und Ficus- arten, nicht aber unseren Parkbäumen zuzutrauen geneigt ist. Und doch werden sie hie und da angetroffen, in den Hohlräumen der Stämme nämlich, deren dumpf-feuchte Luft ihre Entwickelung fördert. Der königliche Grosse Garten bietet ein derartiges Beispiel in einer Alleelinde und der königliche Georgen-Garten in einer einzeln stehen- den Silberlinde, Abbildung Seite 555. Bei letzterer fallen sie darum mehr ins Auge, weil der
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