. Mittheilungen der Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. ehr aber das groteske Figürchen, das denKnauf des Deckes abschliesst, besagen deutlich, dassilieses formreiche Messkännchen im Beginn desXVI. Jahrhunderts seine Entstehung gefunden habe,als die Vorboten der Renaissance sich schon voll-zählig eingestellt hatten. Als uns vor einiger Zeit die Vergünstigung zuTheil wurde, die reichhaltige Sammlung des BaronAnselm von Rothschild näher in Augenschein nehmenzu können, waren wir- nicht wenig erstaunt, unter denvielen dortigen Objecten der Goldschmiedekunst,meist


. Mittheilungen der Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. ehr aber das groteske Figürchen, das denKnauf des Deckes abschliesst, besagen deutlich, dassilieses formreiche Messkännchen im Beginn desXVI. Jahrhunderts seine Entstehung gefunden habe,als die Vorboten der Renaissance sich schon voll-zählig eingestellt hatten. Als uns vor einiger Zeit die Vergünstigung zuTheil wurde, die reichhaltige Sammlung des BaronAnselm von Rothschild näher in Augenschein nehmenzu können, waren wir- nicht wenig erstaunt, unter denvielen dortigen Objecten der Goldschmiedekunst,meistentheils dem Ausgange des Mittelalters undder Renaissance angehörend, auch zwei äusserstreich gestaltete Gefasse vorzufinden, die wir so-fort als Messkännchen erkannten un^d die sich beinäherer Untersuchung auch durch das Vorfinden derbekannten Anfangsbuchstaben A. und K. als solcheliestätigten. Es würde der vorliegenden Abluuullung eine zu grosse Ausdehnung gelx-n, wenn wir esversuchen wollten, alle die zahlreichen Citate folgen zu lassen, die sich in Schatzbeschreibuno-en. Fij?. v>. ob Dr. Franz Bock. in Menge voi-finden und zuweilen auch über die Gestalt und materielle Beschaffenheit jener Mess-kännchen, die noch in XV. und XVI. Jahrhundert den Sacristeien von bischöflichen und Stifts-kirchen zur Zierde gereichten, mehrfache Kunde verbreiten. Aus den vielen Inventarien, die unsaus dieser letzteren Zeit zu Gebot stehen, wollen wir, wie das bei jeder Epoche eingehalten wordenist, auch hier einige Aufzählungen als Parallelstellen zu den früheren Angaben folgen lassen. Wir beginnen unsere Aufzählung von Pollen nach dem Wortlaute von Inventariengrösserer Kirchen Deutschlands, und bemerken zugleich, dass seit der letzten Hälfte des XV. Jahr-himderts die meisten Schatzverzeichnisse nicht mein- in lateinischer, sondern vorzugsweise indeutscher Sprache aufgezeichnet wurden. So liest man in einem Verzeichniss der Schätze desDomes von Würzbm-g vom Jahre 14S4:


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