Lehrbuch der Intoxikationen . Schrumpfungen nachtoxischer Schädigung parenchymatöser innerer Organe kommen ebenfalls vor; be-sonders häufig und wichtig ist die Lebercirrhose (bei chronischem Alkoholismus)und die Nierencirrhose. e) Einlagerung von Kalksalzen oder Uraten in durch Gifte geschädigteoder ganz nekrotisch gemachte Gewebsteile sind nichts Seltenes. So wird dasdurch Sublimatvergiftung geschädigte Nierenparenchym oft so stark mit kohlen-saurem Kalk imjjrägniert, dass die Niere bei der Sektion unter dem Messer chronischer Bleivergiftung lagern sich beim Menschen in das erkra


Lehrbuch der Intoxikationen . Schrumpfungen nachtoxischer Schädigung parenchymatöser innerer Organe kommen ebenfalls vor; be-sonders häufig und wichtig ist die Lebercirrhose (bei chronischem Alkoholismus)und die Nierencirrhose. e) Einlagerung von Kalksalzen oder Uraten in durch Gifte geschädigteoder ganz nekrotisch gemachte Gewebsteile sind nichts Seltenes. So wird dasdurch Sublimatvergiftung geschädigte Nierenparenchym oft so stark mit kohlen-saurem Kalk imjjrägniert, dass die Niere bei der Sektion unter dem Messer chronischer Bleivergiftung lagern sich beim Menschen in das erkrankte Nieren- Kobert, Lehrbuch der Intoxikationen. 2, Aufl. 6 82 Allgemeines über Intoxikationen, parenchym. Urate ein. Unsere Fig. 15 zeigt einen von Ebstein^) angefertigtenSchnitt durch die Niere eines mit chromsaurem Kalium vergifteten Hahnes, wo indie durch Ausscheidung der Chromate abgetöteten Harnkanalepithelien sich reich-liche Mengen von Mononatriumurat eingelagert und krystallinisch abgeschiedenhaben. Fig. Schnitt durch die Niere eines Hahnes, bei dem sich nach Vergiftung mit Kalium-chromat Uratimprägnation der Harnkanälchen entwickelt hat. f) Pigmentation der Haut tritt in ausgedehntem Grade bei chronischerVergiftung durch Silber und Arsenik auf, kommt fleckenweise aber auch nachallen blasenziehenden und hautentzündenden Giften vor. g) Verlust einzelner Sinnesorgane, wie Kataraktbildung durch Mutter-korn, Amaurose durch Chinin, Taubheit durch Natriumsalicylat. h) Nekrotische Abstossung einzelner Körperteile, wie der Haare,der Nägel und grösserer Hautpartien, Gangrän der Finger und Zehen (durchKarbolsäure), ja selbst ganzer Extremitäten (durch Mutterkorn), Nekrose der Kiefer-knochen (durch Phosphor). Auch Ausfall der Zähne (bei Quecksilbervergiftung)und Perforation des Nasenseptums (nach Chromsäurepräparaten) gehört werden im speziellen Teile auf diese Wirkungen zurückkommen. 1) Handbuch der prakt. Medizin. 3. Band, 2. Teil (Stuttg


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