. Die Gartenwelt . Mit Efeu überwachsenes Küsterhaus in Doberan. Nach einer von Oberlehrer Woldemar Kein, Hamburg, für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahme. Einwendung wagt, weil er ja die Schätzung und den Wert einer solchen kennt, hat aber im Stillen seine untrügliche Ahnung von schlimmen Folgen für die schöne Linde bei ihrer, gegenüber der Härte des Apfelbaumes so ungleichen Weichheit des Holzes. Diese Weichheit in der Beschaffenheit machte denn auch die schöne Linde empfindlicher gegen die Umschnürung der Stricke der Hängematte um ihren Stamm, welche Umschnürung zunächst natürlich me


. Die Gartenwelt . Mit Efeu überwachsenes Küsterhaus in Doberan. Nach einer von Oberlehrer Woldemar Kein, Hamburg, für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahme. Einwendung wagt, weil er ja die Schätzung und den Wert einer solchen kennt, hat aber im Stillen seine untrügliche Ahnung von schlimmen Folgen für die schöne Linde bei ihrer, gegenüber der Härte des Apfelbaumes so ungleichen Weichheit des Holzes. Diese Weichheit in der Beschaffenheit machte denn auch die schöne Linde empfindlicher gegen die Umschnürung der Stricke der Hängematte um ihren Stamm, welche Umschnürung zunächst natürlich mehr und mehr „eindringlich" und empfindlich wurde, wenn sich die Dame, in der Hängematte liegend, schaukelte, weil dadurch die mehrfache Umschlingung stets fester zusammengezogen und die Rinde des Baumes an diesen Stellen mehr und mehr „gepreßt" wurde. Diese Pressung war jedoch stets am schlimmsten bei feuchtem oder gar Regenwetter, was man ja an jeder Wäscheleine aus Hanf leicht beobachten kann, wenn sie naß wird. Die Umschnürung des Stammes der Linde war dann so fest, wie sie durch Menschenhände nicht erzeugt werden kann, und eine Lösung oder Lockerung nicht anders als mit Anwendung eiserner Hilfs- mittel, Stemmeisen oder dergleichen, möglich. Diese wiederholten Erdrosselungen konnten auch nicht ohne Folgen für den Baum bleiben. Im ersten Sommer nach der Strangulierung machten sie sich durch Gilben und Abfallen des Laubes an einigen Aesten zu ganz ungewohnt früher Zeit bemerkbar; im zweiten Jahre trat die- selbe Erscheinung in bereits weit ausgebreiteterer Weise auf; im dritten Sommer — voriges Jahr — jedoch bedeckte sie bereits zur selben frühen Sommerzeit weit mehr als drei Vierteile der ganzen schönen Baumkrone und die Aeste wurden über Winter vollkommen dürr. Nur einige davon treiben an ihrem Mittelglied, sozusagen Rückgrat, entlang wieder aus, während die Seitenästchen an denselben völlig dürr abfallen und der so schö


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