. Die Gartenwelt. Gardening. 356 Die U ar tu u w clL. XX, ;5(J In dem geräumigen sind Steinbauten, die meisten sind Holzhütten mit kleinen Lichtein- lässen, denn Fenster kann man sie nicht nennen. Zuweilen kommt man an Hütten vorüber, die man, wenn kein Rauch aus den dicht- bemoosten Strohdächern aufsteigen würde, wohl nicht für menschliche Wohnstätten hielte. Die Leute leben hier noch in den einfachsten Verhältnissen; von westeuropäi- scher Kultur ist nicht die geringste Spur vorhanden. Von dieser Ein- fachheit legen ihre Geräte und Handwerkszeuge Zeugnis ab. So ist der Spaten, aus Holz gefer


. Die Gartenwelt. Gardening. 356 Die U ar tu u w clL. XX, ;5(J In dem geräumigen sind Steinbauten, die meisten sind Holzhütten mit kleinen Lichtein- lässen, denn Fenster kann man sie nicht nennen. Zuweilen kommt man an Hütten vorüber, die man, wenn kein Rauch aus den dicht- bemoosten Strohdächern aufsteigen würde, wohl nicht für menschliche Wohnstätten hielte. Die Leute leben hier noch in den einfachsten Verhältnissen; von westeuropäi- scher Kultur ist nicht die geringste Spur vorhanden. Von dieser Ein- fachheit legen ihre Geräte und Handwerkszeuge Zeugnis ab. So ist der Spaten, aus Holz gefertigt und an der Stechkante mit Eisen- blech eingefaßt, in dem leichten Sandboden wohl zu gebrauchen, aber in schwerem Boden nicht von großer Haltbarkeit. Mais und Getreide werden in einem Holz- mörser mit Stößer zu Mehl gemacht. Mitunter erfüllen einfache Hand- mühlen denselben Zweck, aber mit dem Unterschied, daß das Mehl viel schöner und feiner wird. Es wird kein einziger Nagel zum Hausbau gebraucht, nur Holz- pflöcke finden dazu Verwendung Innern der Hütten befinden sich der Herd, ein Tisch, einige Bänke, Holzkoffer und die nötigen gußeisernen Kochtöpfe, welche wir Hebräertöpfe getauft haben, weil sie Aehnlich- keit mit Töpfen auf biblischen Bildern haben. Betten trifft man sehr wenig an. Zwischen dem Herd, der so gebaut wird, daß auch Brote darin gebacken werden können, und der Außenwand bleibt ein freier Raum, welcher mit Brettern extra gedielt wird; auf diese werden Schaf- oder sonstige Felle gelegt. Der so aus- gestattete Raum dient der ganzen Familie als Schlaf- stätte. Ich möchte noch eine religiöse Handlung erwähnen. Sobald ein Mädchen in den Ehestand tritt, bekommt sie vom Pfarrer die Haare halb- lang geschnitten und darf nie wieder lange Haare tragen. Auch die Jüdinnen tragen die Haare ge- schnitten, aber ganz kurz, darüber dann Perücken. Eine eigenartige Be- wandtnis hat es mit den Friedhöfen. Diese liegen alle abseits der


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