. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 178 Günter R. Witte Bonn, zool. Beitr. Während einerseits die ältesten marinen Quartär-Sedimente im Mittelmeer- raum heute in durchschnittlich 100 m Meereshöhe liegen, ließen marine Regressio- nen den Meeresboden im Diluvium bis etwa zur 120-m-Isobathe trockenfallen. Solche Tiefstände des Meeresspiegels waren eustatisch bedingt, d. h. sie sind auf die in Kaltzeiten anwachsenden Festlandeismassen zurückzuführen, deren Wasser den Weltmeeren entzogen wurde. Hebungen un
. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 178 Günter R. Witte Bonn, zool. Beitr. Während einerseits die ältesten marinen Quartär-Sedimente im Mittelmeer- raum heute in durchschnittlich 100 m Meereshöhe liegen, ließen marine Regressio- nen den Meeresboden im Diluvium bis etwa zur 120-m-Isobathe trockenfallen. Solche Tiefstände des Meeresspiegels waren eustatisch bedingt, d. h. sie sind auf die in Kaltzeiten anwachsenden Festlandeismassen zurückzuführen, deren Wasser den Weltmeeren entzogen wurde. Hebungen und Senkungen gestalteten das Bild noch mannigfaltiger: so erreicht beispielsweise eine tyrrhenische Terrasse, die norma]erweise in +15 bis +30 m Meereshöhe liegt, im Isthmus von Korinth in- folge starker Hebung eine Meereshöhe von 350 m. Hebungen, Senkungen und Einbrüche verleihen dem Mittelmeergebiet seine heutige Gestalt. Einbrüche ließen in Kreta und den griechischen Archipelen nur mehr Reste des alten ägäischen Festlandes bestehen. Zeugnis einstigen Verbundenseins mit dem Kontinent sind die fossilen Großsäuger der Mittelmeerinseln: die diluvialen Zwergelefanten Sizi- liens, Maltas, Kretas und Zyperns. Die starke seismische Aktivität und der Vulka- nismus der Mediterranregion zeigen bis heute, daß die Schollenbewegungen fort- dauern und daß noch immer tektonische Kräfte im Formen begriffen sind. Einer Beurteilung der Landverteilung in einer bestimmten verflossenen Epoche der Erdgeschichte stehen wegen der vielen, oft entgegengesetzt wirkenden Fakto- ren in der Mediterraneis große Schwierigkeiten entgegen. Die unterschiedlichen Ansichten der Autoren über das Ausmaß der Beträge eustatischer Spiegelschwan- kungen des Mittelmeeres mögen darin wenigstens teilweise begründet sein. Die stärkste marine Regression während des Diluviums wird von italienischen Autoren mit 200 m angegeben (Boule 1906, A. C. Blanc 1942). Diese sogenannte Römische Regression
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