. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 5. Dezember 1919. Nr. 49. Nachdruck und Nadihildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafreditlidi verfolgt. Gemüsebau. Mein diesjähriger Gemüseanbau. Vom Herausgeber. Nicht nur das vorige Jahr, das uns durch alle drei Frühlingsmonate eine kaum zuvor gekannte Dürre, dann ständige Nässe brachte, sondern auch dieses Jahr war ein ganz ungewöhnliches. Kein Wetterkundiger hat uns voraus- gesagt, wie es kommen würde, und kein Wetterkundiger wird uns jemals richtige, unzweideutige Voraussagen


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 5. Dezember 1919. Nr. 49. Nachdruck und Nadihildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafreditlidi verfolgt. Gemüsebau. Mein diesjähriger Gemüseanbau. Vom Herausgeber. Nicht nur das vorige Jahr, das uns durch alle drei Frühlingsmonate eine kaum zuvor gekannte Dürre, dann ständige Nässe brachte, sondern auch dieses Jahr war ein ganz ungewöhnliches. Kein Wetterkundiger hat uns voraus- gesagt, wie es kommen würde, und kein Wetterkundiger wird uns jemals richtige, unzweideutige Voraussagen auf ein Jahr oder auch nur auf acht Tage machen können. Der Winter war mild, sehr mild, erst im März setzte starker und andauernder Frost ein, der hier bis zu den ersten April- tagen jede Bodenbearbeitung unmöglich machte. Es folgte andauernde Nässe bis Mitte Mai, dann eine etwa vier Wochen lange Trockenzeit. Mit Sommeranfang setzten hier reichliche Niederschläge ein, die bis in die zweite August- hälfte meist ausreichende Bodenfeuchtigkeit sicherten. Aber die Witterung blieb kalt, stürmisdi und unfreundlich; die schönen und warmen Sommertage konnte man an den Fingern abzählen. Erst am ersten September setzte hier Hodisommer- hitze ein, die bei völliger Regenlosigkeit bis zum 20. anhielt. Es entwickelte sich nun eine Kohlraupen- und Kohleulen- plage, wie sie nur selten zuvor beobachtet wurde. Aus- gedehnte Pflanzungen wurden völlig kahl gefressen, und was die Raupen etwa verschonten, das fiel der Dürre zum Opfer. Der 6. Oktober war noch ein glühendheißer Sommertag, der 9. brachte Hagel und Gewitter, in der Nacht den ersten Frost, der elfte nach Nachtfrost starken Schneefall. Frühkartoffeln, am 12. April gelegt, am 26. Mai behackt, brachten Mißernte. Für den Arbeitslohn, den ich allein für Herausnahme der Knollen zahlte, hätte ich das dreifache der geernteten Menge zum Höchstpreis erstehen können! Wo aber gibt es Kartoffeln zum Höchstpreis ohne K


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