. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gebärden mit dem Zeigefinger. 77. niatuieii die Fürsten ihre knieentlen Vasallen an (vgl. Abb. in Gaz. d. beaiix-arts, 1913 1, S. 177, JS7 u. 188; aus Handseliriften des XIV. Jahrhunderts in der Ar- senal-Bibliothek zu Paris). Auf dem Gemälde Duccio^ in der Saiiniilnni: Imummi streckt Christus bei der Versuchung fast dro- hend den Finger gegen den Teufel aus (Les Arts, Nr. 70, Abb. S. 4), und mit derselben Gebärde entgegnet Johannes der Täufer, auf einem Bilde Bernardo Stro^ns in Wien, den Widersachern bei seinem Disput mit den Pha- risäern


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gebärden mit dem Zeigefinger. 77. niatuieii die Fürsten ihre knieentlen Vasallen an (vgl. Abb. in Gaz. d. beaiix-arts, 1913 1, S. 177, JS7 u. 188; aus Handseliriften des XIV. Jahrhunderts in der Ar- senal-Bibliothek zu Paris). Auf dem Gemälde Duccio^ in der Saiiniilnni: Imummi streckt Christus bei der Versuchung fast dro- hend den Finger gegen den Teufel aus (Les Arts, Nr. 70, Abb. S. 4), und mit derselben Gebärde entgegnet Johannes der Täufer, auf einem Bilde Bernardo Stro^ns in Wien, den Widersachern bei seinem Disput mit den Pha- risäern. Ein Non-plus-ultra von unwidersteh- licher Energie ist aber die zeigende Doppel- gebärde, womit der Schöpfer, vom Orkan durch den Weltraum getragen, in Michelangelos Dec- kenmalereien in der sixtinischen Kapelle den Hiramelskugeln ihre Bahnen anweist {Ahb. ^i^^ ^^^^ WS). Aus der (Grundbedeutung des impulsiven Zeigens: der in der llichtung dessel- ben konzentrierten Aufmerksamkeit, entspringen die teilweise sogar entgegengesetzten Öpezialbedeutungen : einerseits die schon besprochenen von huldigender Bewunderung oder Furcht, andererseits auch diejenigen von Drohung, Hass und Hohn. Gegen ei- nen Feind scheint der Zorn Funken aus der Fingerspitze zu sprühen, und es ist ein Zufall, der fast den Eindruck einer Absicht macht, dass die Hand dabei das Aus- sehen einer Pistole erhält. Die Gebärde eignet sich also vorzüglich für die sog. Revolverberedsamkeit. So zeigt z. B. Diana auf Aktäon in einem pompejanischen Wandgemälde, als sie dem Frechen mit zornig ausgestrecktem Finger entgegenläuft (Engelmann: Bilder-Atlas zu Ovids Metamorphosen, Taf. IV, 28); gleicherweise hei derselben Begebenheit auf den Gemälden Annibale Carraccis in Brüssel (J. de Brauwere: Cat. ill. II, Nr. 203) und Alhanis in Dresden, in welch letzteren Bildern die Göttin jedoch in gewählt schönen Posen ruhig und überlegen stehen bleibt. Manche Künstler aus verschiedenen Zeiten haben sich vorge


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