Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . »o« Seite stehen die beiden Mägdlein, rechts sieht man die Torburg der StadtWorms. Über den Inhalt der Schritt und die Ausschlachtung des Ereignissesdurch den Dichter des NarrenschifTes zu politischer Agitation werden wir späterbesonders sprechen. Auch Thomas Murner hat in einer Streitschrift gegen dieAstrologen auf dem Titelblatt diese Kinder angebracht (siehe Figur21). Amüsant ist dabei, daß der Wappcn-vogel des römischen Kai-sers Maximilian, derin vollerGröße in


Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie . »o« Seite stehen die beiden Mägdlein, rechts sieht man die Torburg der StadtWorms. Über den Inhalt der Schritt und die Ausschlachtung des Ereignissesdurch den Dichter des NarrenschifTes zu politischer Agitation werden wir späterbesonders sprechen. Auch Thomas Murner hat in einer Streitschrift gegen dieAstrologen auf dem Titelblatt diese Kinder angebracht (siehe Figur21). Amüsant ist dabei, daß der Wappcn-vogel des römischen Kai-sers Maximilian, derin vollerGröße in der Mitte thront,eigentlich eine tierische Miß-geburt darstellt umgekehrtenCharakters. Von den altengleichzeitigen Zeugnissendieser Wundergeburt fesselruns besonders der Holz-schnitt, der der NürnbergerDruckwerkstätte des KasparHochfeldcr entstammt undnur in einem einzigen Exem-plar erhalten ist. Er ist ein-geklebt in den Buchdeckeleines Folianten der Nord-hausener Blasii-Bibliofhek(siehe Figur 22). Durch dasFlugblatt erfahren wir, daß„der remisch küng hat imX güldin perssanlich ge-schenkt. Auch in der be-. ßet/m, Staatsbibliothek. Fig. 21. Flugschrift des Thomas Murner. rühmten Weltchronik der Cosmographey, das ist der Beschreibung allerLänder und Herrschaften des ganzen Erdbodens samt ihren Gelegen-heiten, Eigenschaften, Gebräuchen und Geschichten von Sebastian Münster(Seite 907) werden diese Zwillinge besonders erwähnt und sogar Chronograph schreibt darüber: „Anno Christi 1495 gebar ein Fraw zuBirstatt in dem DorfT das zwischen Bensen vnnd Worms liegt, zwei Kinder ^ LEBENDE DOPPELKINDER. 73 deren Köpf waren da vorne an der SJirnen zusammen gewachsen vnndwann eine für sich gieng / mußt dz ander hindersich gehn / lag eines aufTder rechten sciten / so mußt dz ander auflf der lincken ligc. Die Stirnen ^pnioclicl;.KnitiÖ.nrlJC!CU tin nier üor> ö^nrhnm lebt ücrl;. im :©rr-rcraifcl] Kimg liannu. pltJ


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