. Biologisches Zentralblatt. Biology. 382 Baiinacke, Studien zur Frage nach der Statocystenfunktion. überhaupt zur Perzeption gelangt, was indessen ausgeschlossen er- scheint. Aber lassen sich nicht alle die Zugempfindungen, die doch eine direkte Folge der Körperschwere sind, einfach ausschalten dadurch, dass wir die Schwerkraft überhaupt wirkungslos machen? Sehr wohl! Ein Medium von der gleichen Dichte, wie sie dem Schnecken- körper als Ganzem zukommt, muss doch die Wirkung der Schwer- kraft auf den Körper und mit ihr alle Zngreize (und zugleich die schon oben erwähnten Druckreize) völlig auf


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 382 Baiinacke, Studien zur Frage nach der Statocystenfunktion. überhaupt zur Perzeption gelangt, was indessen ausgeschlossen er- scheint. Aber lassen sich nicht alle die Zugempfindungen, die doch eine direkte Folge der Körperschwere sind, einfach ausschalten dadurch, dass wir die Schwerkraft überhaupt wirkungslos machen? Sehr wohl! Ein Medium von der gleichen Dichte, wie sie dem Schnecken- körper als Ganzem zukommt, muss doch die Wirkung der Schwer- kraft auf den Körper und mit ihr alle Zngreize (und zugleich die schon oben erwähnten Druckreize) völlig aufheben. Nur die Rei- bung der adhärierenden Sohle auf der Unterlage bliebe als solche erhalten. Sie ist aber im betreffenden Medium auf jeder beliebig gerichteten Fläche unter sonst gleichen Umständen die gleiche und für die Orientierung somit belanglos. Auch in einem solchen Me- dium bleibt aber die negative Geotaxis erhalten. Das zeigen die folgenden Versuche: Ein Glasaquarium wurde etwa zur Hälfte mit so starker Zuckerlösung gefüllt, dass hineingeworfene Tiere [Limax agrestis), weil spezifisch leich- ter, sogleich obenan schwam- men. Dann ward allmählich so viel Wasser zugesetzt, bis die Tiere inmitten der Flüssig- keit, die sie, wie schon er- wähnt, im Gegensatz zu Dex- trin-, Gummi-, Kochsalz- oder Ammoniumsulfatlösung ausge- zeichnet vertragen, schwebten, d. h. bis das spezifische Ge- Fig- ö. wicht der Lösung gleich ihrem eigenen war. Hierbei musste auch der größere oder geringere Luftvorrat in der Atemhöhle der Tiere mit in Betracht gezogen werden. Um den sehr störenden Schwierigkeiten zu begegnen, welche hier der Gewichtsverlust dem Tiere beim Kriechen (vgl. oben!) bereitet, wurde statt der Schaukel hierbei eine kreisrund geschnittene Torfscheibe benutzt, die, um eine ihr Zentrum durch- bohrende Stahlachse drehbar, so am Aquarium angebracht war, dass ihre ganze untere Hälfte in die Flüssigkeit eintauchte, also etwa so, wie das obenstehende Figur


Size: 1591px × 1570px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookauthorro, bookcentury1900, bookdecade1910, booksubjectbiology