. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. Beiträge zur Morphologie des Korund. 141 Bei einer Drehung von 150 hätten wir hier als theoretische Zwillingsebene die- jenige Prismenfläche, welche diesen Winkel 150 halbirt, also 7^° zu 00 Pz geneigt ist. Doch betrachte ich diesen Complex nicht als wahren Zwilling, sondern nur als eine eigenthümliche III. Ein wurmförmig gekrümmter Korundkrystall. Der in Fig. 5 abgebildete Korundkrystall ist ebenfalls Eigenthum des Herrn Dr. Perlep in Wien. Er ist von gelblicher, getrübter Farbe


. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. Beiträge zur Morphologie des Korund. 141 Bei einer Drehung von 150 hätten wir hier als theoretische Zwillingsebene die- jenige Prismenfläche, welche diesen Winkel 150 halbirt, also 7^° zu 00 Pz geneigt ist. Doch betrachte ich diesen Complex nicht als wahren Zwilling, sondern nur als eine eigenthümliche III. Ein wurmförmig gekrümmter Korundkrystall. Der in Fig. 5 abgebildete Korundkrystall ist ebenfalls Eigenthum des Herrn Dr. Perlep in Wien. Er ist von gelblicher, getrübter Farbe, 27 Mm. directer Höhe, der grösste Durchmesser beträgt oben 4-25 Mm., in der Mitte 7-5 Mm., unten 3-5 Mm.; das Gewicht ist 2-643 G. Seine Gestalt ist im Allgemeinen wurmförmig, ähnlich einem S und überdies windschief. Die Ursache dieser eigenthümlichen Krümmung liegt im Aufbaue dieses Krystalles. Er besteht aus lauter Lamellen, welche durchschnittlich 0-25 Mm. hoch sind. Diese Schichten stellen in ihrem Um- fange hexagonale Pyramiden dar, welche durch basische Pina- koide zu schmalen Platten abgestutzt werden. An den hexa- gonalen Pyramiden sind die Mittelkanten abgerundet, die Flächen aber glänzend. Die Natur der basischen Pinakoide erkennen wir am besten oben, wo einige Schichten theilweise abgebrochen sind. Die Spaltung ging hier nach diesen Schich- ten, und so kommen mehrere treppenförmig untereinander liegende Pinakoide zum Vorschein. Wo sie grösser sind, dort glänzen sie stark und re- flectiren zusammen ein einziges Bild einer Flamme. Ein anderer Theil der entblössten Pinakoide erscheint matt. Die obere Bruchfläche ist durch drei auf den Mittelkanten nahe senkrechte Durch- messer in sechs Felder getheilt, welche Erscheinung wir an plattigen Korundkrystallen häufig wahrnehmen. Manche Schichten nehmen nicht die ganze jeweilige Breitendimension des Krystal- les ein, sie hören früher auf, an einigen Stellen plötzlich, an anderen sich auskeilend. Da


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