. Die Gartenwelt. Gardening. 290 Die G a r t e II w e 11. XV, 21 Dorpat, die Warmwasserbehandlung bei der Maiblumentreiberei kennen gelernt. Dieses Verfahien besteht kurz darin, die zum Treiben bestimmten Maiblumenkeime eine gewisse Zeit, gewöhnlich 14 bis 16 Stunden, in einem Wasserbade zu wässern, das eine möglichst gleichmäßige Temperatur von etwa 35° C aufweisen muß. Nachdem hierin allenthalben gute Resultate erzielt wurden, probierte man das gleiche Ver- fahren auch bei andern Treibgewächsen. Zuerst bei Flieder, dann auch bei verschiedenen Ziersträuchern, Rosen, Azaleen u. dergl., und sie


. Die Gartenwelt. Gardening. 290 Die G a r t e II w e 11. XV, 21 Dorpat, die Warmwasserbehandlung bei der Maiblumentreiberei kennen gelernt. Dieses Verfahien besteht kurz darin, die zum Treiben bestimmten Maiblumenkeime eine gewisse Zeit, gewöhnlich 14 bis 16 Stunden, in einem Wasserbade zu wässern, das eine möglichst gleichmäßige Temperatur von etwa 35° C aufweisen muß. Nachdem hierin allenthalben gute Resultate erzielt wurden, probierte man das gleiche Ver- fahren auch bei andern Treibgewächsen. Zuerst bei Flieder, dann auch bei verschiedenen Ziersträuchern, Rosen, Azaleen u. dergl., und siehe da, bei allen Versuchen war der günstige Einfluß, den das warme Wasser auf die ruhenden Knospen und auf die Treibfähigkeit der Pflanze ausübte, in kurzer Zeit zu merken. Der Warmwasserbehandlung nahezu gleichwertig ist das Ae therver fahre n , dessen geistiger Vater, Professor Jo- hannsen, Kopenhagen, ist. Ich ziehe bei Treibgehölzen sogar die Aetherbehandlung vor, da hier die Gehölze schichtweise in den Aetherisierungsraum gepackt werden können und des- halb nicht so viel Platz als bei der Warmwasserbehandlung beanspruchen, bei welcher nur die Zweige der Wirkung des Wassers ausgesetzt werden dürfen; der Wurzelballen muß davon unberührt bleiben. Die Behandlung mit Aether wird folgendermaßen gehandhabt: Die Treibgehölze werden in einen luftdicht abschließbaren Raum schichtweise hineingepackt. Die Wurzelballen müssen, falls sie nicht in Töpfen stehen, mit Moos umwickelt werden, da der Einfluß des Schwefeläthers auf die Wurzeln nachteilig wirkt. In dem Deckel des Aetherisierungs- raumes befindet sich eine ver- schließbare Oeffnung, durch die später, wenn der Deckel ver- mittelst Kitt oder Gummiauflage luftdicht verschlossen ist, der Aether in den Raum eingefüllt werden kann. Zu diesem Zwecke befindet sich unterhalb der Oeff- nung ein Gefäß, das der schnel- leren Aetherverdunstung wegen mit Watte gefüllt ist. Für die Weihnachtstreiberei z. B. gen


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