. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Cbristiau Brüning: Ein Stück Strandleben! 573 gebunden und um den Hals gehängt. Die Hosen haben wir bis übers Knie emporgestreift, und während wir in der Linken eine Transportkanne tragen, die bis zur Hälfte mit Seewasser ge- füllt ist, halten wir die Rechte frei zum Fange. Netze und dergleichen Instrumente brauchen wir nicht; wir gehen drauf los mit freier Faust. — Fester Sandboden wechselt ab mit Schlick, in welchen wir bis weit über die Knöchel einsinken, und in den muldenförmigen Vertiefungen des Geländes befinden sich grosse Lachen salzigen &qu


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Cbristiau Brüning: Ein Stück Strandleben! 573 gebunden und um den Hals gehängt. Die Hosen haben wir bis übers Knie emporgestreift, und während wir in der Linken eine Transportkanne tragen, die bis zur Hälfte mit Seewasser ge- füllt ist, halten wir die Rechte frei zum Fange. Netze und dergleichen Instrumente brauchen wir nicht; wir gehen drauf los mit freier Faust. — Fester Sandboden wechselt ab mit Schlick, in welchen wir bis weit über die Knöchel einsinken, und in den muldenförmigen Vertiefungen des Geländes befinden sich grosse Lachen salzigen "Wassers, das bei der Ebbe zurückblieb. Allerlei winzige Krebstierchen tummeln sich darin, und plötzlich huscht etwas vom Ufer zurück in die Mitte des Tümpels hinein. Wir sehen nichts mehr davon; was kann es gewesen sein? Da huscht es wieder vor unsern Füssen hinweg, es ist ein Fischlein, ein junges Flunderchen. Wie ärger- lich doch, dass wir keinen Fischkätscher mitgenom- men haben, einDaphniennetz hätte es sein müssen, denn mit der Hand kann man so ein Dingel- chen doch nicht greifen. Das ist richtig, und dass wir kein Fanggerät mit uns führen ist auch richtig, denn in der Blechkanne, die so schön von der Sonne durchwärmt wird, würden die Fischlein uns auf dem Rückwege nach Cuxhaven, vielleicht schon auf der Fahrt nach Hamburg, die gegen den Ebbestrom fast sechs Stunden dauert, bestimmt sterben. Wie wir aber da so stehen und den Fisch betrachten, und unser Fuss dabei in den Sand einsinkt, berühren unsere Zehen etwas Hartes, das sich nun aus dem Boden hervorwühlt und mit höchster Eilfertig- keit seitwärts davon rennt. Einer von uns springt hinterher, bückt sich, hascht danach, greift herzhaft zu und — schreit „au!" Der Taschenkrebs — ein solcher war der Flüchtling — hatte offenbar geglaubt, der wackere Strandwan- derer wolle ihm „Guten Tag" sagen und reichte ihm auch seinerseits die biedere Rechte. Der also begrüsste K


Size: 1465px × 1707px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, bookpublisherstutt, bookyear1890