. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 368 VI. Kapitel. sich ansetzen. Bei den Orthopteren wird die Flügelarbeit von direkten und indirekten Muskeln geleistet und bei den Hymenopteren über- wiegend von den letzteren. Diese indirekten Flugmuskeln setzen sich nicht an den Flügel selbst an, sondern verändern die Gestalt des Thorax und damit die Lage der Flügelwurzel. Wenn der Dorsoventral- muskel (357, 1) sich kontrahiert, drückt er auf diese, und der Flügel hebt sich (5); wenn hingegen die Längsmuskeln (2) und die Schrägmuskeln (3) in Tätigkeit treten, wird die Rückenpla


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 368 VI. Kapitel. sich ansetzen. Bei den Orthopteren wird die Flügelarbeit von direkten und indirekten Muskeln geleistet und bei den Hymenopteren über- wiegend von den letzteren. Diese indirekten Flugmuskeln setzen sich nicht an den Flügel selbst an, sondern verändern die Gestalt des Thorax und damit die Lage der Flügelwurzel. Wenn der Dorsoventral- muskel (357, 1) sich kontrahiert, drückt er auf diese, und der Flügel hebt sich (5); wenn hingegen die Längsmuskeln (2) und die Schrägmuskeln (3) in Tätigkeit treten, wird die Rückenplatte (4') stärker gewölbt und der Flügel senkt sich (5'). Die schnellen, auf und niedergehenden Bewegungen des Tergums bewegen also die Flügel wie die Kolbenbewegun- gen einer Lokomotive die Räder. Die Flügel- wurzel ist sehr kompli- ziert gebaut und durch verschiedene Führungen und Gelenke entsteht eine Drehbewegung, so daß die Flügelspitze eine 8 (Lemniscate) beschreibt (358). Mehrere direkte Muskeln scheinen zum Steuern zu dienen, in- dem sie dem Flügel während des Fluges eine andere Stellung geben. Jene Figur (35Sj gilt wohl für die meisten Insekten, da diese Schwirrflieger mit sehr raschen Schlägen und ohne Gleitflug sind. Nur die großen Tag- falter lassen sich als Flatterer (vgl. S. 363) bezeichnen wegen der viel langsameren Schläge, die nicht selten in einen kurzen Gleitflug übergehen. Es liegt nahe, die beiden besten Flieger, Vögel und Insekten, kurz zu vergleichen. Zweifellos beherrschen jene weit besser die Luft als diese. Nur der Vogel vermag die Größe seiner Segelfläche zu ver- ändern, indem er den Flügel im Handgelenk zusammenknickt, wodurch er befähigt wird, mit dem Wind oder gegen ihn oder gegen seitliche Wind- stöße erfolgreich zu operieren. Insekten sind gegen stärkeren Wind hilflos, erheben sich bei solchem nur selten und werden auf ozeanischen Inseln häufig flügellos, da sie dann nicht der Gefahr ausgesetzt sind, auf das


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