. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Italiens) Jie manierierte Entartung dieses Typus zeigen (vgl. z. B. „Die italienischen Bronzen" des Kaiser Friedrich-Museums, Taf. XIII, 280 = Abb. 111, u. XIV, 283). Eine gewisse Ähnlichkeit der Haltung mit derjenigen der antiken, ihre San- dalen lösenden Venus (vgl. z. B. Rei- nach: Statuaire I, Abh. S. 334 u. 338; II, Abb. S. 347—349) dürfte zufällig sein, weil der Standtypus, wie wir weiter unten sehen werden, in der Renaissancekunst zuerst bei männlichen Figuren ganz anderen Charakters auftiitt. In der Benützung des Motivs der .ineinan


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Italiens) Jie manierierte Entartung dieses Typus zeigen (vgl. z. B. „Die italienischen Bronzen" des Kaiser Friedrich-Museums, Taf. XIII, 280 = Abb. 111, u. XIV, 283). Eine gewisse Ähnlichkeit der Haltung mit derjenigen der antiken, ihre San- dalen lösenden Venus (vgl. z. B. Rei- nach: Statuaire I, Abh. S. 334 u. 338; II, Abb. S. 347—349) dürfte zufällig sein, weil der Standtypus, wie wir weiter unten sehen werden, in der Renaissancekunst zuerst bei männlichen Figuren ganz anderen Charakters auftiitt. In der Benützung des Motivs der .ineinander geschlossenen Kniee, selbst bei männlichen Figuren, als einer bloss hübschen Stellung mit einem gewis- sen Stimmungsgehalt folgten die Künst- ler der Hochrenaissance, wie wir gese- hen, nicht selten der Sitte ihi'er Vor- Abb. 109. ganger im Quattrocento. Aber schon ^1,^. no. die antike Kunst hatte gelegentlich Jüngliiigsfiguren weichlicheren Cliaiakters in einem der weibliclien Stellung sich nähernden Kontraposto dargestellt, wie z. B. der „Praxitelische" Eros in Neapel (Furtwängler: Meisterwerke, Abb. S. 540) und gewisse Apollo-Statuen es bezeugen (vgl. z. B. Reinach, op. cit. I, Abb. S. 248/9). In diesem Zusammen- hange will ich auch an die mediceische Gemme mit Apollo im Wett- streite mit Marsyas erinnern (B'urtwängler: Die antiken Gemmen, Taf. XLII, 28), weil sie ja in der Renaissancezeit hochbewundert und oft kopiert wurde (vgl. „Ital. Bronzen", Nr. 490—492; Abb. Taf. XXXIX). An solche klassischen Vorbilder und nicht an die Q,uattro- cento-Tradition lehnen sich Apollo in Raffach „Schule von Athen" {Abb. 112; nach einer Phot. von A. Braun) und Corregios Adonis in der „Camera di S. Paolo"' zu Parma an (Klass. d. Kunst, Abb. S. 42), beide als Statuen vorgestellt. Seitdem die geschlossene Beinstellung in der Kunst wieder Auf- nahme gefunden hatte, lag es selbstverständlich ebenso nahe, Eva in dieser Weise abzubilden, wie


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