Archive image from page 368 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst08deut Year: 1899 vm, 12 DIE GARTENKUNST 231 . Gewifs kann es Fälle geben, wo man nicht wählerisch sein darf; wenn es sieh z. B. um schnelle Bekleidung einer häl'slichen \'and handelt, daini ist einem alles recht, was schlingt, wenn es nur rasch wächst. TJa küuneii Ipomaeen neben Humulus, Epheu neben Schlingrosen und wildem Wein alles durcheinander genommen und selbst mit angehefteten Zweigen von Strauchwerk auf Schlielsung etwaiger Lücken hingearbeitet werden. Aber das sind Aus- nahmefälle, die nicht aussch


Archive image from page 368 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst08deut Year: 1899 vm, 12 DIE GARTENKUNST 231 . Gewifs kann es Fälle geben, wo man nicht wählerisch sein darf; wenn es sieh z. B. um schnelle Bekleidung einer häl'slichen \'and handelt, daini ist einem alles recht, was schlingt, wenn es nur rasch wächst. TJa küuneii Ipomaeen neben Humulus, Epheu neben Schlingrosen und wildem Wein alles durcheinander genommen und selbst mit angehefteten Zweigen von Strauchwerk auf Schlielsung etwaiger Lücken hingearbeitet werden. Aber das sind Aus- nahmefälle, die nicht ausschlaggebend sind. Welcher Landschaftsgärtner, der seinen Beruf mit Liebe und Verständnis ausübt, wird auf die ganz verschieden- artigen Wir- kungen ver- zichten, die er je nach Lage und Ürtlichkeit mit den Schlingern, die ich eben nannte, er- reichen kann. Wie verschieden istderEffekt einer Laube mit in herbstlicher Sonne er- glühendem rntgefärbten wilden Wein \'om Bild einer mit Glyzi- nien um- rankten Säulenhalle, wie ganz anders wirkt das Reben- gerank an einem Bogengang aus Spalierwerk gegenüber dem dichten Kleide, welches der Epheu in tiefschattigrn Lagen um den Stamm alter Bäume webt. Es sind alles „Schlingptlanzen' und doch welche verschiedenartige Wirkungsmöglichkeiten, wenn man sie naturwahr und naturgemäl's verwendet, anstatt sie nebeneinander glatt an dieselbe Wand zu heften. Es lassen sich hier wie in allen ähnlichen Fällen keine lestea Regeln geben — glückliiherweise nicht! möchte ich sagen —, man nuifs es fühlen und dieses Gefühl kann nur dundi fleifsige Naturbeobacditung ent- wickelt werden. Je mi/hr man sich mit der Art und Weise vertraut gemacht hat, wie die Natur für ihre besonderen Zwecke an jedem Platz und in jeder Lage ihre besonderen Mittel anwendet, wobei alles, auf das feinste zueinander ab- gestimmt, um so mehr wird die iMiipfinduiig für alle die Wasserpartie mit CxesteingTuppen und Staudenpflanzung in den Errurter Stail


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