. Specielle Pathologie und Therapie. Kiefer und Nasen-rücken werden vorgeschoben, die Nasenwurzel wird breit und erscheinteingedrückt und die Augenhöhlen sind weiter voneinander entfernt, diemittlere Schädelgrube wird verengt. Meist wird der Schädel compensatoriseherweitert, am öftesten nach der Breite, seltener als Spitzkopf: es ent-steht die basilar-synostotische Schä Es lässt sich abernicht leugnen, ja es muss sogar für die Fälle mit Verkürzung der Schädel-basis ohne Tribasilarsynostose zugegeben werden, dass die geschildertenSchädeldeformitäten auch durch eine primäre Wachsthumsst


. Specielle Pathologie und Therapie. Kiefer und Nasen-rücken werden vorgeschoben, die Nasenwurzel wird breit und erscheinteingedrückt und die Augenhöhlen sind weiter voneinander entfernt, diemittlere Schädelgrube wird verengt. Meist wird der Schädel compensatoriseherweitert, am öftesten nach der Breite, seltener als Spitzkopf: es ent-steht die basilar-synostotische Schä Es lässt sich abernicht leugnen, ja es muss sogar für die Fälle mit Verkürzung der Schädel-basis ohne Tribasilarsynostose zugegeben werden, dass die geschildertenSchädeldeformitäten auch durch eine primäre Wachsthumsstörung derKnochen bedingt sein können. Deshalb wird die Frage, ob frühzeitigeNahtverschmelzung oder abnorm lange Persistenz der Knorpelfugen bestehe,von den neueren Autoren (Wagner, Kocher) als nebensächlich be-trachtet. Der Unterschied zwischen einem normalen dolichocephalen Schädelund einem Cretinenschädel wird sich am besten aus den beiden unten-stehenden, dem Werke von Iphofen entnommenen Zeichnungen Fig. 7. Normaler Schädel. (Nach Iphofen.) Fig. 8. Cretinenschädel. (Nach Iphofen.) Jedenfalls bekommt die Physiognomie des Cretinen und der ganzeHabitus desselben durch diese Anomalien der Knochenbildung ein ganzbesonderes, specifisches Aussehen. Die Stirne ist meist niedrig, selten hoch, weicht nach hinten zurück,die Nasenwurzel ist eingezogen, abgeflacht, die Nase breit, kurz, auf-gestülpt, mit grossen Nasenlöchern, die mehr weniger nach vorne sehen —eine Stumpfnase in ihrer hässlichsten Form. Die Wangenknochen stehenstark vor und geben dem Gesichte im Vereine mit der platten Nase undden meist kleinen Augen ein breites, dem Eskimotypus ähnelndes Aus-sehen. Die Lippen sind ^wulstig; in dem grossen Mund sitzt eine dickerZunge, die für die Mundhöhle zu gross ist und Zahneindrücke zeigt. DerUnterkiefer ist stark und breit, der Hals kurz und dick, die Brust beiFrauen auffallend abgeflacht, der Bauch schlaff, vorgetrieben, die Arme 124 Krop


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