Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . er das, was er erstrebte,ein der Antike nahekommendes Schönheitsgefühl, unter starker Anlehnung an die antike Form selbst, die fieilieii liier nicht nur n;ichgcalinit sondern aneli nachempfundenwar. Hier sah er die nackten Oberkörper und die nach der Antike geworfenen Ge-wänder. ^Es sei hier ein Beispiel angeführt, das zwar zehn Jahre spilter entstandenist, als der Christus des Michelozzo, das aber wegen seiner Komposition zu lehr-reich ist, als dass ich es missen mochte! Dass sich diese Komposition nicht früher


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . er das, was er erstrebte,ein der Antike nahekommendes Schönheitsgefühl, unter starker Anlehnung an die antike Form selbst, die fieilieii liier nicht nur n;ichgcalinit sondern aneli nachempfundenwar. Hier sah er die nackten Oberkörper und die nach der Antike geworfenen Ge-wänder. ^Es sei hier ein Beispiel angeführt, das zwar zehn Jahre spilter entstandenist, als der Christus des Michelozzo, das aber wegen seiner Komposition zu lehr-reich ist, als dass ich es missen mochte! Dass sich diese Komposition nicht frühernachweisen lässt, will nicht viel sagen. Der Ton ist ein vergängliches Material umlvieles ist von Robhias. Werken untergegangen. Einen umgekehrten Einfluss an-zunehmen, ist unmöglich, da ja Robbias Stilwandlungen gering sind und erseiner Art [sein ganzes Leben lang treu geblieben ist. Was hätte er auch schliess-lich von Michelozzo lernen kininen. Schon Schmarsow weist bei Besprechung derbeiden Sarkophagreliefs auf den Zusammenhang mit Robbia hin. Zweifellos zeigt die. .•\bb. 61. ganze breite Behandlung der Formen, dass schon in diesen beiden Werken Michelozzodas Neuesich zunutze gemacht hat; man sieht hier die anmutige Weichheit und densinnigen Ernst Robbias durch Michelozzos trivialere Formen hindurchblicken. WarumReymond meint, ein Einfluss Robbias auf Michelozzo sei chronologisch nicht möglich,da die Reliefs Michelozzos bereits gegen 1429 angefertigt seien, und auf welchesDokument sich diese Behauptung stützt, weiss ich nicht! Jedenfalls die ganzemerkwürdige Stilwandlung, die auch Wulff stutzig machte, erklärt sich uns durchden Einfluss des Lucca. Man braucht deshalb durchaus nicht an die Mitwirkung 123 handwerklich geschulter Hände zu denken; es können dies ebenso gut die ersten, deshalbnoch weniger gelungenen Versuche in der neuen Formenwelt gewesen sein! Dass ersich in dieser sehr bald heimisch gefunden hat, beweist jedenfalls die Figur Christi. Betrach


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