Grundzüge der physiologischen Psychologie . rimitivfibrillen selbst die Angriffsstellen w^enig-stens für gewisse äußere Reize abgeben. Anders verhält sich dies bei den speciellen Endapparateu, die sicht-lich zur Aufnahme und Uebertragung der Reize an die Nervenfasern be-stimmt sind. Derartige Endapparate treten uns theils in der Haut, theilsin empfindlichen Schleimhäuten, wie der Bindehaut des Auges, theilsendlich in verschiedenen inneren Organen, wie in den Gelenkkapselnund im Mesenterium mancher Thiere, entgegen. Die beiden einfachstenFormen sind die Tastkugeln(Tastzellen. Tastkolbeu) auf de


Grundzüge der physiologischen Psychologie . rimitivfibrillen selbst die Angriffsstellen w^enig-stens für gewisse äußere Reize abgeben. Anders verhält sich dies bei den speciellen Endapparateu, die sicht-lich zur Aufnahme und Uebertragung der Reize an die Nervenfasern be-stimmt sind. Derartige Endapparate treten uns theils in der Haut, theilsin empfindlichen Schleimhäuten, wie der Bindehaut des Auges, theilsendlich in verschiedenen inneren Organen, wie in den Gelenkkapselnund im Mesenterium mancher Thiere, entgegen. Die beiden einfachstenFormen sind die Tastkugeln(Tastzellen. Tastkolbeu) auf dereinen und die Endkolben aufder andern Seite. Die Tastkugelnbestehen aus zwei oder mehrerenumkapselten Zellen, den Deck-zellen, zwischen denen sichscheibenförmige Gebilde, die T a s t -Scheiben, befinden. Die letz-teren sind in der Regel parallelder Hautoberfläche gelagert. NachMerkel, dem Entdecker dieserGebilde, dringen die Endfasernin die Zellen selbst ein, nach denmeisten andern Beobachtern en-digen dieselben in den Tast- /-/•. Fig. 100. Endigung sensibler Nerven in derHornhaut des Kaninchens. (Nach Frey.)a ältere, b jüngere Epithelzellen der Vorder-flache, c Hornhautgewebe, d Nerv, e Pri-mitivfibrillen. f Ausbreitung derselben imEpithel. Scheiben, die übrigens wahrscheinlich als umgewandelte Zellen aufzufassensind (Fig. 101)-). Die von W. Krause aufgefundenen Endkolben bestehenebenfalls aus einer Kapsel, in welche eine oder mehrere Nervenfasern ein-treten, diese endigen aber hier frei und meistens, wie es scheint, mitknopiförmigen Anschwellungen in dem dickflüssigen Inhalt der Kapsel,welcher aus dem Protoplasma mit einander verschmolzener Zellen hervor- 1) CoHNHEiM, ViRCHOws Arcluv, XXXVHI , S. 343. Exgeuia>n, Die Hornhaut desAuges. Leipzig 1867, S. 15. Izquierdo, Beiträge zur Kenntniss der Endigung der sen-sibeln Nerven. Straßburg 1879. Nach letzterem Beobachter gehen übrigens die imeigentlichen Hornhautgewebe (c Fig. 100) endigenden Primitivfibrillen


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