. Elektrophysiologie. Elektrisclie Reizung der Muskeln. 187 mittlerer Intensität jedesmal ganz oder nahezu aufgehoben erscheint, wenn die wirksame Elektrode an dem wärmestarren Ende sich be- findet. Da sowohl durch mechanische Verletzung wie durch ther- mische Abtödtung eine Wulstung des Muskelendes, sowie andere Störungen des regelmässigen Faserverlaufes bedingt werden, so er- scheint es wünschenswerth, eine Methode der Abtödtung anzuwenden, bei welcher dieser Uebelstand sich möglichst wenig geltend macht. Als solche empfiehlt sich nach dem Vorgange K ü h n e' s das locale Gefrierenlassen, wo


. Elektrophysiologie. Elektrisclie Reizung der Muskeln. 187 mittlerer Intensität jedesmal ganz oder nahezu aufgehoben erscheint, wenn die wirksame Elektrode an dem wärmestarren Ende sich be- findet. Da sowohl durch mechanische Verletzung wie durch ther- mische Abtödtung eine Wulstung des Muskelendes, sowie andere Störungen des regelmässigen Faserverlaufes bedingt werden, so er- scheint es wünschenswerth, eine Methode der Abtödtung anzuwenden, bei welcher dieser Uebelstand sich möglichst wenig geltend macht. Als solche empfiehlt sich nach dem Vorgange K ü h n e' s das locale Gefrierenlassen, wobei die Form des Muskelendes kaum merklich ge- ändert wird. Bedient man sich dabei noch ausserdem des Vortheiles, den das Versenken des Muskels in eine indifi'erente, von parallelen Stromfäden durchzogene Flüssigkeit gewährt, so lassen sich nach dem. B Fig. 88. Zuckungscurve des in der Mitte fixirten, im Dopi^elmyograplien eingespannten Sartorius (U entspricht der unteren, 0 der oberen Muskelhälfte). Einfluss der Ver- letzung (Abtödtung) des einen (unteren) Muskelendes. Das Zuckungspaar A vor, B nach der Verletzung gezeichnet. Vorgange Engelmann's (27) und Bernstein's (16) die betreffen- den Versuche noch wesentlich exacter gestalten, da hierbei der Ein- fluss der assymetrischen Gestalt des Muskels ausgeschaltet ist. Durch die oben erwähnten zeitmessenden Versuche ist der Nach- weis geliefert, dass inducirte Ströme auf den quergestreiften Muskel ganz ebenso einwirken, wie Kettenströme von sehr kurzer Dauer, und dass demnach der Erregungsvorgang in der Regel nur an Stelle der Kathode ausgelöst wird. Wenn man die weitere Thatsache berück- sichtigt, dass der Oefi'nungsschlag stärker erregend wirkt als der Schliessungsschlag, so ist es leicht, die Reihenfolge der Erscheinungen zu begreifen, welche man beobachtet, wenn ein durch Curare ent nervter Sartorius mit allmählich an Stärke zunehmenden Schliessungs- und Oeffnungsschlägen gereizt wird, so dass diese de


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