. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Einleitung. Die nachfolgende Arbeit ist aus einer Frage der Praxis entstanden. Schon in den dreissiger Jahren dieses Jahrhunderts wurde beobachtet,1) dass beim Schiessen aus einem freigehaltenen oder aufgelegten oder eingespannten Gewehr die Anfangstangente der Flugbahn keineswegs, wie man erwarten sollte, mit der verlängerten Seelenachse oder Laufachse, so wie diese unmittelbar vor dem Schuss während des Zielens gegeben ist, übereinstimmt, sondern mehr oder weniger gegen dieselbe geneigt ist, um einen Winkel e, den sog. Abg


. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Einleitung. Die nachfolgende Arbeit ist aus einer Frage der Praxis entstanden. Schon in den dreissiger Jahren dieses Jahrhunderts wurde beobachtet,1) dass beim Schiessen aus einem freigehaltenen oder aufgelegten oder eingespannten Gewehr die Anfangstangente der Flugbahn keineswegs, wie man erwarten sollte, mit der verlängerten Seelenachse oder Laufachse, so wie diese unmittelbar vor dem Schuss während des Zielens gegeben ist, übereinstimmt, sondern mehr oder weniger gegen dieselbe geneigt ist, um einen Winkel e, den sog. Abgangs- fehlerwinkel. Dieser Winkel behält bei demselben Gewehrsystem im allge- meinen seinen Sinn bei, wechselt jedoch von Schuss zu Schuss und von einem Gewehr-Exemplar zum andern um Beträge bis zu circa ^ Grad; er variirt ferner mit dem Geschossgewicht, der Grösse und Beschaffenheit der Pulver- ladung, dem mehr oder weniger festen Anliegen der Ringe und des Laufes am Holzschaft; bei successiver Verkürzung des Laufs soll sich jener Winkel meist in der Art ändern, dass er schliesslich den entgegengesetzten Sinn ) Daraus ergiebt sich folgende Schwierigkeit bei der Anlage einer Schuss- tafel : Man denke sich z. B. in horizontaler Richtung über Visir V und Korn K hinweg nach dem Punkt T einer etwa 200 m von K ent- fernten Scheibe gezielt; der wahre mittlere Treffpunkt falle in den Zielpunkt T (vgl. die schematische Figur I); so han- delt es sich darum, in die Schusstafel denjenigen Abgangswinkel a, d. h. denjenigen Horizontalneigungswinkel der Anfangstangente der Flugbahn ein- Figur !) Vgl. Weygand, Major z. D.: Das Schiessen mit Handfeuerwaffen, eine vereinfachte Schie9slehre, mit besonderer Berücksichtigung des Infanteriegewehrs Modell 71 (Leipzig 1876), III. Nr. 2 „Der Vibra- tionswinkel", p. 170 ff. — Hauptmann Hentsch: Ballistik der Handfeuerwaffen (Leipzig 1873), p. 306—311. 2) Weygand p. 172; Hentsch p. 307. Betreffs weiterer Einz


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