. Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters; oder, Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente in Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen und durch 110 Abbildungen in farbendruck Erläutert . ht nötig, aus den Inventaren des 11. Jahrhunderts Einzelheiten an-zuführen, es mag genügen, auf das S. 311 Gesagte hinzuweisen. Sehr be-zeichnend für den Stand der Dinge in damaliger Zeit ist es, wenn das Registervon Rochester anmerkt, Erzbischof Lanfrank von Canterbury (f 1080) habeauf einmal 25 seidene, mit reichem Besatz
. Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters; oder, Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente in Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen und durch 110 Abbildungen in farbendruck Erläutert . ht nötig, aus den Inventaren des 11. Jahrhunderts Einzelheiten an-zuführen, es mag genügen, auf das S. 311 Gesagte hinzuweisen. Sehr be-zeichnend für den Stand der Dinge in damaliger Zeit ist es, wenn das Registervon Rochester anmerkt, Erzbischof Lanfrank von Canterbury (f 1080) habeauf einmal 25 seidene, mit reichem Besatz geschmückte Cappae nach Rochestergesandt1; noch bezeichnender aber ist, wenn Leo von Ostia in der Chronik vonMonte Cassino erzählt, Abt Desiderius habe auf das Gerücht hin, daß derKaiser nach Italien komme, 20 Stückkostbaren Seidenstoffes gekauft, um die-sem damit, wenn nötig, ein Geschenk zumachen, dann aber, als die Rede ging,der Kaiser habe sein Vorhaben aufge-geben, sofort aus ihnen Pluvialien an-fertigen lassen2. Das Inventar des Domeszu Bamberg aus dem Jahre 1127 führt84 Cappae auf, von denen 26 mit kost-baren Besätzen versehen waren. Siemüssen ebenfalls noch aus dem 11. Jahr-hundert stammen, da nach dem großen 1081 Brandunglück vom Jahre wegen. Bild 153. Pluvialschließ, Kunstgewerbemuseum. Umstand sehr entgegen, daß im des dadurch notwendig gewordenen Neu-baues des Domes in den nächsten Jahr-zehnten schwerlich eine Anschaffung der-selben möglich war. Dem Bestreben, das Pluviale ausbesseren Stoffen herzustellen, kam der12. Jahrhundert infolge des gesteigerten Verkehrs mit dem Orient die sara-zenischen, persischen und byzantinischen Stoffe in immer wachsenden Mengenins Abendland importiert wurden, und daß bald auch in diesem selbst die Seiden-industrie zur höchsten Blüte gelangte. Schon um die zweite Hälfte des 13. Jahr-hunderts hatten manche Sakristeien einen wahren Überfluß an Pluvialien ausGoldbrokat und den verschiedenartigsten gemus
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