. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 32 Die Gartenwelt. 439 seiner Wohnung mit einem Rosenkranze geschmückt auf das Forum hinauszusehen. Auf eine Anzeige hin wurde er kraft einer Senatsverordnung ins Gefängnis geführt und erst nach Beendigung des Krieges daraus entlassen. Ein anderer, Publius Munatius, hatte einen Blumenkranz von dem Stand- biide des Marsyas genommen und sich aufgesetzt. Auf Be- fehl des Triumvirats wurde er gefesselt ins Gefängnis geführt. Er suchte sich durch Berufung auf die Entscheidung der Tri- bunen zu retten, allein diese taten keinen Einspruch. Kränze waren schon frühzei


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 32 Die Gartenwelt. 439 seiner Wohnung mit einem Rosenkranze geschmückt auf das Forum hinauszusehen. Auf eine Anzeige hin wurde er kraft einer Senatsverordnung ins Gefängnis geführt und erst nach Beendigung des Krieges daraus entlassen. Ein anderer, Publius Munatius, hatte einen Blumenkranz von dem Stand- biide des Marsyas genommen und sich aufgesetzt. Auf Be- fehl des Triumvirats wurde er gefesselt ins Gefängnis geführt. Er suchte sich durch Berufung auf die Entscheidung der Tri- bunen zu retten, allein diese taten keinen Einspruch. Kränze waren schon frühzeitig Zeichen für die Verehrung der Götter, sowohl der Schutzgottheiten des Staates, als auch der einzelnen Geschlechter. Grabmäler wurden mit ihnen geschmückt und die Manen der Abgeschiedenen durch Be- kränzen ihrer Bildsäulen geehrt. In den Zeiten der größten Ueppigkeit schmückten sich die Teilnehmer an Gastmählern mit Rosenkränzen, bis man so weit ging, daß man ganze Kränze aus einzelnen Rosenblättern anfertigte. Andere, be- sonders die für Frauen bestimmte, wurden aus wohlriechenden Nardenblättern hergestellt und mit Seidenbändern durchzogen; sie mußten von wohlriechenden Salben triefen, in deren Her- stellung die Römer Meister waren. Die Schriftsteller der damaligen Zeit entrüsten sich sehr über diese Verschwendungs- sucht. Wie überaus raffiniert die Vornehmen geworden waren, geht aus einer Geschichte hervor, die uns von der Cleopatra überliefert ist. Antonius genoß keine Speise, die nicht vor- her von einem andern gekostet war, aus Angst, die ägyp- tische Fürstin möchte die Speisen vergiftet haben. Als er nun mit der Vorbereitung der Schlacht bei Aktium beschäftigt war, wurde er von ihr zu einem Feste eingeladen. Sie hatte die Blumen ihres Kranzes mit Gift tränken lassen. Während des Verlaufes der Mahlzeit forderte sie ihn scherzend auf, doch jetzt auch die Kranzblumen mitzutrinken. Als er jedoch aus dem Becher trinken wollte, in den die


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