. Die Gartenwelt. Gardening. 190 Die Gartenwelt. XVIII, 14 bester Verfassung sind da, die sich in feinsinnig geplante Heckengärten oder Anlagen mit Hecken ohne weiteres ein- gliedern lassen. Heckenanlagen und Heckengärten, dies ist ein weiterer Punkt. Wie wir wissen, ist in unserem Beruf der botanische Einschlag so stark, daß er sehr vielen Kollegen ganz un- verständlich ist, daß botanische und Sortenkenntnisse nicht die Hauptsache sind, um einen schönen Garten zu schaffen. Sie fühlen sich sofort gekränkt, wenn es jemand nicht leiden mag, daß sie in Neuanlagen durch recht reichliche Auswahl un
. Die Gartenwelt. Gardening. 190 Die Gartenwelt. XVIII, 14 bester Verfassung sind da, die sich in feinsinnig geplante Heckengärten oder Anlagen mit Hecken ohne weiteres ein- gliedern lassen. Heckenanlagen und Heckengärten, dies ist ein weiterer Punkt. Wie wir wissen, ist in unserem Beruf der botanische Einschlag so stark, daß er sehr vielen Kollegen ganz un- verständlich ist, daß botanische und Sortenkenntnisse nicht die Hauptsache sind, um einen schönen Garten zu schaffen. Sie fühlen sich sofort gekränkt, wenn es jemand nicht leiden mag, daß sie in Neuanlagen durch recht reichliche Auswahl und natürliche Anordnung ihre Pflanzenkenntnisse dartun. Diese Liebe zur Pflanze und zur Natur ist aber oft in Einseitigkeit Und die Geschidite der Gartenkunst lehrt, daß Hecken- anlagen zu allen Zeiten und Völkern, welche eine höhere Gartenkultur hatten, ebenso zum Garten gehörten, wie Rosen- gärten, Blumengärten, Wasseranlagen usw., sei es in ge- schlossener Anlage, oder mit anderen zusammen. In den Heckenanlagen bilden sich durch Schnitt und Pflege, wie das Kind aus der Mutter, die Heckenfiguren. Vom Geiste, der derartiges schafft, wird es abhängen, wie hoch die Arbeiten künstlerisch einzuschätzen sind. Aber derartiges in Bausch und Bogen zu den Geschmacklosigkeiten zu werfen und vor „solchen" Arbeiten zu warnen, das erscheint mir unverstä Lageplan des Heckengartens im Kurpark zu W. und Ungerechtigkeit ausgeartet, welche vielen den Blick für andere schöne Gestaltungsmöglichkeiten trübt. Die Pflanzen mögen an sich noch so schön sein, sie mögen formgerecht und farbig noch so schöne Einzel- und Gesamt- bilder geben, doch damit ist noch nicht gesagt, daß das Ganze jenen organischen lebenden Körper bildet, welcher als „Garten" befriedigt. Der einseitige Naturkultus führt leicht zu künstlerischer und Kulturverflachung, wie bei der Lebenshaltung. Die naturgemäße Lebensweise hat auch Grenzen, und die Ver- allgemeinerung von gusta
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