. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXII. 1. November 1918. Nr. 44. Nadidruck und Nadibildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafreditlidi verfolgt. Friedhofskunst. Richtlinien zur Neu- und Umgestaltung' unserer Friedhöfe. (Hierzu sechs Abbildungen nach für die „Gartenwelt" gef. Aufn.) In den Kriegsjabren sind Erscheinungen zutage getreten, welche man früher nicht kannte. Genau wie auf anderen Gebieten die Herbeiführung von Rohstoffen aller Art mit Schwierigkeiten verbunden, ja in- folge Abhängigkeit vom Auslande vollkom


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXII. 1. November 1918. Nr. 44. Nadidruck und Nadibildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafreditlidi verfolgt. Friedhofskunst. Richtlinien zur Neu- und Umgestaltung' unserer Friedhöfe. (Hierzu sechs Abbildungen nach für die „Gartenwelt" gef. Aufn.) In den Kriegsjabren sind Erscheinungen zutage getreten, welche man früher nicht kannte. Genau wie auf anderen Gebieten die Herbeiführung von Rohstoffen aller Art mit Schwierigkeiten verbunden, ja in- folge Abhängigkeit vom Auslande vollkommen ausgeschlossen ist, gestaltet sich auch die Beschaffung des Werkstoffes für Grabsteine immer schwieriger. Ist es aber durchaus notwendig, daß die Liebe für unsere Toten nur in großen Steinbauten, Obelisken, Kreuzen und wie sie alle heißen, den Lebenden gezeigt werden soll? Betrachtet man das Durcheinander dieser Steinmassen auf den meisten unserer Friedhöfe, so kann man das Gefühl nicht los werden, daß uns aus dem protzigen Gestein und überladenen prunkhaften Grabgittern die im Erdenleben für die Hinterbliebenen erworbenen Schätze entgegenblicken. Im Sinne des Toten geschieht dieser Prunk mit wenigen Aus- nahmen nicht; er hat oft in seinem Leben Wohltätigkeiten in reichstem Maße erwiesen, ist aus kleinen Anfängen durch Mühe, Fleiß und Arbeit zu Wohlstand und Ehren gelangt, und würde auch denen, welche mit ihm auf der Stätte des ewigen Friedens ruhen, eine gleiche Ruhestätte gönnen — selbst wenn diese auf Kosten seines Prachtbaues errichtet werden müßte. Die Anschauung „wer Geld hat, frohlockt" dürfte im Laufe der Kriegsjahre hinfällig geworden sein. Draußen im Kampfe, wo es sich um Sein oder Nichtsein unseres Volkes handelt, begräbt man nicht nach Geld und Gut. Dort ist jeder vom gleichen Werte, der für dieselbe heilige Sache sich opfert, hier wird jeder gleich behandelt. Kameraden- hände betten hier liebe Menschen, ob Offizier,


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