. Handbuch der allgemeinen und lokalen Anaesthesie für Ärzte und Studierende. det in dieserRichtung keinen erheblichen Widerstand. Ihr Eintritt in den Rücken-markskanal wird durch Aussickern des wasserhellen Liquor cerebro-spinalis angedeutet. Stets warte man auf dieses Symptom vor der In-jektion. Kommt aus der Kanüle nichts oder Blut heraus, so wiederholtman die Punktion, bis Liquor cerebrospinalis herausfließt. Zu viel desletzteren darf nicht ausfließen; wie man sieht, daß einige Tropfen her-auskommen , wird die Kanüle mit dem Finger zugestopft, die Pravaz-spritze angesetzt und das Cocain in


. Handbuch der allgemeinen und lokalen Anaesthesie für Ärzte und Studierende. det in dieserRichtung keinen erheblichen Widerstand. Ihr Eintritt in den Rücken-markskanal wird durch Aussickern des wasserhellen Liquor cerebro-spinalis angedeutet. Stets warte man auf dieses Symptom vor der In-jektion. Kommt aus der Kanüle nichts oder Blut heraus, so wiederholtman die Punktion, bis Liquor cerebrospinalis herausfließt. Zu viel desletzteren darf nicht ausfließen; wie man sieht, daß einige Tropfen her-auskommen , wird die Kanüle mit dem Finger zugestopft, die Pravaz-spritze angesetzt und das Cocain injiziert. Die Injektion geschehe lang-sam, Tufßer braucht eine Minute dazu, nie soll die injizierte Mengeüber 0015 Cocain betragen. Darauf zieht man die Kanüle zurück und ver-schließt die Punktionsöffnung mit einem antiseptischen Pflaster (Fig. 90). Er braucht keine Lokalanästhesie zum Einstich, der Eingriff istso unbedeutend, daß die Patienten, Avenn man sie vorher benachrichtigt,daß man sie stechen werde, ganz schön still halten. Der Patient liegt Fig. darauf ab und man Avartet einige Minuten (4—10 Minuten) bis zumEintritt der Analgesie. Diese letztere ist nun keine obei^flächliche, son-dern eine vollständige und absolute; sie ist, nach Tuffier^ so sicher, daßer von einem Patienten, dem er den Oberschenkel durchsägte, auf seineFrage, ob er etwas spüre, die Antwort erhielt, er fühle, daß man etwasabsäge, er wisse aber nicht, ob es sein Bein oder das Tischbein sei! Daß. auf solche Erfahrungen gestützt, Tiifßer bald zu einem großenAnhänger der Medullaranästhesie wurde, lälit sich begreifen. Er hatResektionen und Am]iutationen der unteren Extremitäten, hat Nephroto-mien und Nephrektomien, vaginale Uterusexstirpationen damit ausge-führt, hat Mastdarmflsteln, Hernien, Ierityphlitiden operiert. — Kinderunter 12 Jahren und ausgesprochen hysterische Patientinnen sollten vonder Methode ausgeschlossen werden, weil sie immer Angst bekommenund du


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