. Abhandlungen und Berichte des Koniglichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums zur 4 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Xeumecklenburg ich an einigen Schädeln, deren Verzierung zu defekt war, als daß sie noch als ethnographische Sammlungs- stücke in Betracht kamen, die Reste der Masse ablöste und untersuchte. Diese mußte in flüssig-weichem Zustande aufgetragen worden sein, denn die dem Knochen aufliegende Fläche der abgelösten Masse zeigt viele Einzelheiten der Schädeloberfläche in negativem Abdruck wieder, so die Knochennähte und Gefäß- f
. Abhandlungen und Berichte des Koniglichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums zur 4 Otto Schlaginhaufen: Verzierte Schädel aus Neuguinea und Xeumecklenburg ich an einigen Schädeln, deren Verzierung zu defekt war, als daß sie noch als ethnographische Sammlungs- stücke in Betracht kamen, die Reste der Masse ablöste und untersuchte. Diese mußte in flüssig-weichem Zustande aufgetragen worden sein, denn die dem Knochen aufliegende Fläche der abgelösten Masse zeigt viele Einzelheiten der Schädeloberfläche in negativem Abdruck wieder, so die Knochennähte und Gefäß- furchen (Fig. B). Im Bereich der glatten, gleichmäßig verlaufenden Schädeloberfläche, z. B. an der Stirn und auf dem Scheitel, befindet sich die Masse unmittelbar auf dem Knochen. Wo aber der Knochen Nischen, Leisten und Spangen bildet, ist er durch eingeschobene Stücke von leichtem, markartigem Holz zu einer ziemlich gleichmäßig verlaufenden Fläche ergänzt und erst auf dieser ist die Masse aufgetragen. In den abgelösten Stücken sind daher die Holzbestandteile fest ein- gebacken. Als Grundlage für die Form der Nasenspitze dient ein Rotangstreifen, der, entsprechend der Profillinie der Nase gebogen in die Apertura piriformis eingesetzt ist und durch die so her- vorgerufene Spannung in derselben Form gehalten wird. An einigen Exemplaren fand ich Holzstücke der genannten markähnlichen Art auch in den Augenhöhlen. Die Modelliermasse ist auf den gleich- mäßig verlaufenden Flächen in einer Dicke von 1,5 bis 3,5 mm aufgetragen; in den unregelmäßigen Bezirken und im Bereich des von einer Seite zur anderen über den Scheitel hinwegziehenden Zierkranzes ist sie wesentlich dicker. Zum Glätten der Oberfläche wurden offenbar nicht die bloßen Hände benutzt, da Fingerabdrücke vollkommen fehlen. Die Technik scheint dieselbe zu sein, die beim Glätten der Töpfe verwendet wird, da sich hier wie dort die anderorts ('10b, 36) schon erwähnten wellenförmigen
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