Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie and Paläontologie . ich, je weiter der Schliff vorrückt, umso schärfer durch eine Kante von der übrigen Oberfläche desSteines abhebt (Fig. 1). Denkt man sich ferner, dass derselbeProcess auch an der entgegengesetzten Seite des Kollsteinssich vollzieht, so werden die beiden Schliffflächen, je weiterdie Abschleifimg vorrückt, sich mehr und mehr einandernähern, während der Durchmesser des Steines in der senk-recht zu beiden Schliffflächen gelegenen Kichtung kleiner undkleiner wird. Schliesslich werden die beiden Schliffflächen M. Verworn, Sandschliffe vom


Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie and Paläontologie . ich, je weiter der Schliff vorrückt, umso schärfer durch eine Kante von der übrigen Oberfläche desSteines abhebt (Fig. 1). Denkt man sich ferner, dass derselbeProcess auch an der entgegengesetzten Seite des Kollsteinssich vollzieht, so werden die beiden Schliffflächen, je weiterdie Abschleifimg vorrückt, sich mehr und mehr einandernähern, während der Durchmesser des Steines in der senk-recht zu beiden Schliffflächen gelegenen Kichtung kleiner undkleiner wird. Schliesslich werden die beiden Schliffflächen M. Verworn, Sandschliffe vom Djebel Naküs. 207 so nahe an einander gerückt sein, dass sie sich an der Ober-fläche des Steines in einer einzigen scharfen Kante schneiden(Fig. 2). So müssen also durch das Anblasen eines rundlichenKollsteins von einer, bezw. von zwei entgegengesetzten Rich-tungen her mit Notwendigkeit die eigenthümlich regelmässigenGeröllformen entstehen, wie sie am Djebel Naküs so charakte-ristisch sind. Es spielt eben ausser dem Moment des An- Fig. Fig. l. Anschliff eines rundlichen Rollsteins durch einseitiges Anblasen von Sand in vier Stadien. Der Pfeil giebt die Blaserichtung 2. Anschliff eines rundUchen Rollsteins durch Anblasen von Sand aus zweientgegengesetzten Richtungen. blasens von einer constanten Eichtung her beim mechanischenZustandekommen dieser Formen als zweites Moment die ur-sprünglich rundliche Gestalt der Kollsteine eine nicht minderwichtige Rolle. Dass das nicht nur allgemeine theoretische Erörterungen,sondern dass diese Verhältnisse in der That an den Kanten-geröllen des Djebel Naküs verwirklicht sind, zeigte sich ich ausser den typischen Kantengeröllen auch den umher- 208 M. Verworn, Saudschliffe vom Djebel Naküs. liegenden Eollsteinen meine Aufmerksamkeit schenkte. Da fandich die ganze Serie der Übergangsstufen vom leisesten, ebenbeginnenden Anschliff des rundlichen Rollsteins bis zum typi-schen, schlanken, regelmässig g


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