. Die Gartenwelt . Außerdem befinden sich viele Züchtereien in Händen von Leuten, welche selbst gar keine Ahnung von der Kultur haben, aber trotz alledem ihre Züchtereien jedermann ängstlich verschlossen halten, in der Meinung, der Schleier ihres Geheimnisses, welches sie übrigens gar nicht besitzen, würde gelüftet. Einen Raum, welcher zur Champignonzucht geeignet ist, besitzt fast jeder Gärtnereibesitzer, denn im Frühjahr wachsen die Pilze ganz gern in den Ueberwinterungsräumen für Deko- rationspflanzen, welch letztere dann ins Freie gebracht werden. Ich habe z. B. von in solchen Räumen angel


. Die Gartenwelt . Außerdem befinden sich viele Züchtereien in Händen von Leuten, welche selbst gar keine Ahnung von der Kultur haben, aber trotz alledem ihre Züchtereien jedermann ängstlich verschlossen halten, in der Meinung, der Schleier ihres Geheimnisses, welches sie übrigens gar nicht besitzen, würde gelüftet. Einen Raum, welcher zur Champignonzucht geeignet ist, besitzt fast jeder Gärtnereibesitzer, denn im Frühjahr wachsen die Pilze ganz gern in den Ueberwinterungsräumen für Deko- rationspflanzen, welch letztere dann ins Freie gebracht werden. Ich habe z. B. von in solchen Räumen angelegten Beeten 5 V2 kg auf den laufenden Meter geerntet, und die Pilze waren von tadelloser Beschaffenheit. Der Hut des Pilzes zeigte den zarten, seidenartigen Glanz, der Fuß war kurz und fest und die Farbe je nach Sorte rein weiß oder hell- braun. Zum Spicken der Beete habe ich sogenannte Jungfernbrut verwendet, also aus Sporen gezogene Brut in Tafelform. An dieser Stelle des langen und breiten über die ver- schiedenen Kulturmethoden zu schreiben, liegt mir fern, aber ein aufklärendes Exempel möchte ich noch anschließen, aus welchem ersichtlich ist, wie einträglich die Champignonkultur sein kann, wenn sie sachgemäß ausgeführt wird.*) Ich hatte einen Raum, welcher mit 200 1. m Beeten belegt war und erntete hiervon 1100 kg Pilze, wofür ich rund 2 400 M einnahm. Die Ausgaben betrugen bis zum Schluß der Ernte etwa 500 Mark, mithin blieb ein Reingewinn von 1900 M.**) Der Ertrag ist nun zwar nicht immer derselbe, sondern man sollte nur eine Durchschnittsernte von 3'/> — 4 kg pro m Beet rechnen, was immerhin aber noch das Anlage- kapital mit etwa 35 Prozent verzinsen würde (? die Red). Anders stellt sich das Elxempel natürlich in Züchtereien, welche eigens zu diesem Zwecke erbaut werden, um den Betrieb unterbrochen durchzuführen, was hier natürlich nicht in Betracht kommt. Einige Züchter haben die Absicht, eine Eingabe an den Reichstag zu richten, mi


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