Handbuch der Sauerstofftherapie . iumoxyd einwirkten. Dieser immer wieder durch neue Verunreinigungenneu auftretende Zersetzungsprozess des Barumoxyds war Ursache des Miss-erfolges von Boussingault. Technik der Sauerstofftherapie. 109 Nachdem bei dem Brinschen Verfaliren nimmehr die Luft vor dem Ein-leiten in die Retorte auf das sorgfältigste von Kohlensäure, Wasserdampf undallen organischen Bestandteilen gereinigt worden war, konnte nun dasßoussingaultsche Verfahren voll seiner theoretischen Begründung ent-sprechend, angewandt werden und ist bis jetzt vorläufig noch die billigsteund einfachst


Handbuch der Sauerstofftherapie . iumoxyd einwirkten. Dieser immer wieder durch neue Verunreinigungenneu auftretende Zersetzungsprozess des Barumoxyds war Ursache des Miss-erfolges von Boussingault. Technik der Sauerstofftherapie. 109 Nachdem bei dem Brinschen Verfaliren nimmehr die Luft vor dem Ein-leiten in die Retorte auf das sorgfältigste von Kohlensäure, Wasserdampf undallen organischen Bestandteilen gereinigt worden war, konnte nun dasßoussingaultsche Verfahren voll seiner theoretischen Begründung ent-sprechend, angewandt werden und ist bis jetzt vorläufig noch die billigsteund einfachste Methode zur Gewinnung des Sauerstoffs. .Die Methode, wie sie in der Sauerstofffabrik Berlin angewandt wird, undwelcher Otto N. Witt das Zeugnis ausstellt, dass sie äusserst sinnreich undvollkommen ist, ist folgende: Das Brinsche Verfahren in seiner jetzigen Anwendung. Kastenartige grosse gusseiserne Apparate sind mit festem Aetznatron ge-füllt, einer Substanz, welche zugleich Wasserdampf wie auch Kohlensäure be- Fis. gierig ansaugt und zurückhält. Es sind dies die Trockenapparate für die zurVerwendung gelangende Luft. Durch die Feuchtigkeit der Luft werden diefesten Stücke mit feuchter Lauge überzogen, welche so gleichzeitig den inder Luft vorhandenen Staub zurückhält. Aus diesen Luftreinigern gelangt die Luft in den Hauptapparat, denOfen (Abbildung 1 und 2). In letzterem sind eine Anzahl schmiedeeisernerweiter Rohre aufgehängt, welche mit körnigem Bariumoxyd bis oben gefülltsind. In jeder dieser Retorten wird die Luft durch ein inneres Rohr bisfast auf den Boden hinabgeführt und muss so eine grosse Schicht des ingroben Stücken vorhandenen Bariumoxyds direkt durchstreichen, während siefrüher in älteren Ofen nur über das letztere horizontal hinwegging. Durch 110 M. Michaelis, Generator-Gasfeuerung werden die Retorten dauernd auf massiger Rotglut er-halten und nun in raschem Wechsel mittelst einer Pumpe Luft eingeblasenund Sauerstoff abgesaugt. Der j


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