. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 540 Fünftes Wenn man diese langgestreckten Infusorien, die mit bloßem Auge bereits als kleine, ca. 2 mm lange, weiße Fädchen wahrgeuommen werden können, in ihrem Wasser zwischen die parallelen Tonleisten- elektroden bringt, so bemerkt man, daß sie bei Schließung des kon- stanten Stromes durch die plötzliche Kontraktion ihrer Myoidfäden zusammenzucken, aber nicht, wie man etwa erwarten könnte, nach dem einen oder anderen Pole hinschwimmen. Statt dessen drehen sie sich unter mehrfachen Körperbiegungen dur


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 540 Fünftes Wenn man diese langgestreckten Infusorien, die mit bloßem Auge bereits als kleine, ca. 2 mm lange, weiße Fädchen wahrgeuommen werden können, in ihrem Wasser zwischen die parallelen Tonleisten- elektroden bringt, so bemerkt man, daß sie bei Schließung des kon- stanten Stromes durch die plötzliche Kontraktion ihrer Myoidfäden zusammenzucken, aber nicht, wie man etwa erwarten könnte, nach dem einen oder anderen Pole hinschwimmen. Statt dessen drehen sie sich unter mehrfachen Körperbiegungen durch ihre ^^'iraperbeweguug allmählich so, daß sie mit ihrer Längsachse senkrecht zur Richtung des Stromes eingestellt sind, eine Richtung, die sie, wenn auch unter wiederholten Biegungen und Knickungen des langen Körpers, dauernd beibehalten (Fig. 254). Fig. 254. Galvano- taxis von Spi- ro s 10 m u m a m l) i - guuni. Die Infuso- rien haben sich nach Schließung des Stro- mes mit ihrer Längs- achse senkrecht zur Stromesrichtung ein- gestellt. Ein ähnliches Verhalten, aber noch auffallender, bringen gewisse hypotriche Infusorien zum Ausdruck, wie Oxytricha und Stylo- nychia. Diese Protisten, die in ungestörtem Zustande mit ihren Bauch Wimperu auf dem Grunde oder am OberÜächenhäutchen des Wassers umherlaufen, stellen sich bei Schließung des konstanten Stromes sämtlich mit einem Ruck quer zur Richtung des Stromes ein und zwar so. daß ihre Peristomseite der Kathode zugewendet ist. In dieser Einstellung laufen sie vorwärts. Diejenigen Individuen aber, die frei im ^\'asser schwimmen, zeigen die gewöhnliche Form der kathodischen Galvanotaxis. Geht ein transversal zur Stromesrichtung laufendes Individuum einmal zum freien Schwimmen über, was bei stärkeren Strömen öfters vorkommt, so schwimmt es in der typischen Weise unter Achsendrehungen direkt nach der Kathode, geht aber ein kathodisch galvauotaktisches Individuum zum thigmotaktischen Laufen über, so ste


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