Mittheilungen der zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale . ann conftatirt werden,dafs diefelben von befonderem künftlerifchen Werthefind und das kunfthiftorifche Intereffe umfomehr bean-fpruchen, als ein großer Theil derfelben noch vorzug-lich erhalten ift. Aus diefem Grunde kann auch dieConfervirung, beziehungsweife die Bloßlegung dertheilweife übertünchten Fresken al> ein höchft wün-fchenswerthes und verdienftliches Unternehmen wärm-ftens empfohlen werden. Die in der St. Helena-Capelle vorkommendenFresco-Gemälde find folgende: 1. Vollkomme
Mittheilungen der zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale . ann conftatirt werden,dafs diefelben von befonderem künftlerifchen Werthefind und das kunfthiftorifche Intereffe umfomehr bean-fpruchen, als ein großer Theil derfelben noch vorzug-lich erhalten ift. Aus diefem Grunde kann auch dieConfervirung, beziehungsweife die Bloßlegung dertheilweife übertünchten Fresken al> ein höchft wün-fchenswerthes und verdienftliches Unternehmen wärm-ftens empfohlen werden. Die in der St. Helena-Capelle vorkommendenFresco-Gemälde find folgende: 1. Vollkommen gut erhalten die Gemälde ander fpitzbogigen Tonne, vom Gewolbefcheitel der-felben beiderfeits bis zu -/3 der Gewölbfläche gegenden Gewölbanlauf hinreichend. Sie ftellen dar: in viervon ornamentirten rechteckigen Friefen (mit gemaltemgothifchen Ornament) eingerahmten Feldern, die vierEvangeliften in überlebensgroßen Figuren in chorftuhl-ähnlichen gothifchen Thronfeffeln vor Schreibepultenfitzend, mit ihren Emblemen Infchriften und Haupt-handlungen der Evangelien, welche fie Fig. 3. (Deutfchnofen.) Die polychrome Malerei der figuralen Darftellun-gen in diefen vier Feldern erfcheint auf blauem Figuren und ihr Beiwerk find künftlerifch im Styl-charakter deutfeher Gothik des 15. Jahrhunderts durch-geführt, die Thronfeflel und Schreibpulte von feinerarchitektonifcher Durchbildung. Die fchmalen um-rahmenden Ornamentfrieße nähern fich in ihrem Cha-rakter dem italienifch-mittelalterlichen Style und findim Gegenfatze zu den figuralen Darftellungen mehrhandwerksmäßig gemalt. 2. Die Seitenwände des Capellen-Schiffes find biszu /3 der Gewölbefläche mit Weißkalk übertüncht; dieTünchfchichte iil lehr dünn. Der unterfte Theil derGemälde an diefen Wänden ift offenbar durch Feuch-tigkeit zerftört worden; doch laffen ftellenweife ausder Tünche in ihrer Färbung hervortretende Köpfe undhalbe Figuren darauf fchließen, dafs hier noch ein
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