. Die Gartenwelt . Hymenocallis speciosa. (Text Seite 130.) Vom Verfasser für die „üartenwelt'^ photographisch aufgenommen. oft gesehene, da und dort verwildernde Gäste, deren eigentüm- liche Schönheit uns Nordländern völlig unbekannt zu sein scheint, denn wir pflanzen sie wohl als junge, i—2jährige Zöglinge in die Gartenbeete, wo sie mit Riesenlaub einen Sommer leben und zieren und jene massigen, sogenannten Blattpflanzengruppen bilden, an denen wir uns erfreuen und die uns einen blassen Gedanken tropischer Fülle geben sollen, aber mehr wissen wir kaum von ihnen. Und doch sind sie höchst male


. Die Gartenwelt . Hymenocallis speciosa. (Text Seite 130.) Vom Verfasser für die „üartenwelt'^ photographisch aufgenommen. oft gesehene, da und dort verwildernde Gäste, deren eigentüm- liche Schönheit uns Nordländern völlig unbekannt zu sein scheint, denn wir pflanzen sie wohl als junge, i—2jährige Zöglinge in die Gartenbeete, wo sie mit Riesenlaub einen Sommer leben und zieren und jene massigen, sogenannten Blattpflanzengruppen bilden, an denen wir uns erfreuen und die uns einen blassen Gedanken tropischer Fülle geben sollen, aber mehr wissen wir kaum von ihnen. Und doch sind sie höchst malerische Prachtsträucher von höchstem Interesse. In den Wigandien sind die Kräuter der HydrophyUaceae R. B. zu Bäumen geworden, die langlebig und malerisch sich durch Samen und Wurzelausschlag auf das reichste fortpflanzen und undurchdringliche Dickichte bilden. In ihrer Heimat mögen sie verwirrend und brennend den Eindringling ver- scheuchen und zweifelsohne einen wichtigen Faktor sowohl in der Humus bildung, als sonst auch im Haushalte der Natur bilden. Die Stämme verzweigen sich in geringer Höhe vom Boden und die Äste, die weit aus- holen, sind an den Spitzen krautig und reich belaubt. Das Laub ist kurz gestielt, breit-eiförmig, grofs und mit brennenden, stechenden Haaren be- setzt. Die Stämme erreichen die Stärke eines muskulösen Mannes-Ober- arms, sind weichholzig und mit dunkel-aschfarbener, ins Bräunliche spielen- der Rinde belegt. Die Blütenrispen gleichen riesigen Heliotropen, und die grofsen, blauen oder violetten, sitzenden Blüten bedecken die Bäumchen vom April bis Juli in ununterbrochener Fülle. Ihnen folgen eine L'nmasse hellbrauner Samen, die, in alle Winde gestreut, leicht überall keimen. Die Blüten sind von Tausenden Honig suchenden und sammelnden Bienen stets umschwärmt. Sie fallen nach der Bestäubung mit denen ihnen an- haftenden 5 Staubgefäfsen zu Boden und lassen die schon schwellende Kapsel mit 2 Gemshorn ähnlichen Griff


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