Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 66 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. Spannung allmählich, und zwar anfangs rasch, später viel langsamer abnimmt, aber keineswegs proportional der Belastung, so dass die entsprechenden Arbeits werthe gleichzeitig un- unterbrochen zunehmen (vergl. die Tabelle bei Santesson im Scandinavischen Archiv I, 1889, p. 25f.). Unter gewissen Bedingungen macht sich bei wachsender Spannung direct'eine Zunahme der Con- tractionsgrösse (Zuckungshöhe) bemerkbar. Nachdem schon 1863 A. F i c k an dem aus einkernigen Faserzellen bestehenden Sch


Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 66 Die Formänderung des Muskels bei der Thätigkeit. Spannung allmählich, und zwar anfangs rasch, später viel langsamer abnimmt, aber keineswegs proportional der Belastung, so dass die entsprechenden Arbeits werthe gleichzeitig un- unterbrochen zunehmen (vergl. die Tabelle bei Santesson im Scandinavischen Archiv I, 1889, p. 25f.). Unter gewissen Bedingungen macht sich bei wachsender Spannung direct'eine Zunahme der Con- tractionsgrösse (Zuckungshöhe) bemerkbar. Nachdem schon 1863 A. F i c k an dem aus einkernigen Faserzellen bestehenden Schliess- muskel von Anodonta beobachtet hatte, dass die Hubhöhen mit zu- nehmender Belastung wachsen, constatirte Heidenhain dieselbe paradoxe Thatsache bei tetanisirender Reizung von quergestreiften Froschmuskeln, und später wurde dies auch bei Einzelzuck- ungen von verschiedenen Forschern beobachtet, Avenn 40. Isotonisches Verfahren. (Nach Gad.) bei isotonischem Verlauf die Belastung nicht zu gross war (Fick, Marey, v. Frey, 32). Besonders in dem Falle, wenn die Spannung des Muskels während der Contrac- tion stetig oder von einem bestimmten Zeitmomente an zunimmt, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn der Muskel an einer elastischen Feder angreift, fällt die Verkürzung grösser aus bei stärkerer Anfangsspannung als bei schwächerer. Diese Thatsache wurde schon von Fick constatirt, indem er zeigte, dass, wenn ein Muskel in geeigneter Weise an der Verkürzung gehindert wird und die Zeit zwischen Reiz und Freigeben des Muskels passend gewählt war, die Zuckung stets grösser ausfiel als unter gewöhnlichen Verhältnissen. Dieselbe Erscheinung zeigte sich auch, wenn der Muskel mit immer grösseren Gewichten belastet und immer im selben Zeitmomente nach der Reizung freigegeben wurde. Place (32) fand dann, dass bei Anwendung eines federnden Schreibhebels, wo der zu überwindende Widerstand und daher auch die Spannung während des Zuckungsablaufs stetig zunimmt, trot


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