. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zuel Gebärden mit dem Zeigefinger. 65 Zu (lieser Zeit beginnen aber die Handbewegung und der Blick auch von inti- meren Interessen als von eitler Ruhmsucht und Grosstuerei zu reden. Auf einem Fa- milienbildnis von Roslin (1718—1793) zeigt die Mutter mit beiden Händen auf ihre Kinder (Cxaz. d. beaux-arts 1898 I, Taf. z. S. 48), auf einem Gemälde Davids wieder die Malerin Frau Vigée-Lebrun auf das unvollendete Portiät ihier Tochtei-, welches sie auf ihren Knieen hält (Taf. in „Museum"). In solchen Fällen ist das Doppchnotiv ein Ausdruck des A


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zuel Gebärden mit dem Zeigefinger. 65 Zu (lieser Zeit beginnen aber die Handbewegung und der Blick auch von inti- meren Interessen als von eitler Ruhmsucht und Grosstuerei zu reden. Auf einem Fa- milienbildnis von Roslin (1718—1793) zeigt die Mutter mit beiden Händen auf ihre Kinder (Cxaz. d. beaux-arts 1898 I, Taf. z. S. 48), auf einem Gemälde Davids wieder die Malerin Frau Vigée-Lebrun auf das unvollendete Portiät ihier Tochtei-, welches sie auf ihren Knieen hält (Taf. in „Museum"). In solchen Fällen ist das Doppchnotiv ein Ausdruck des Aufklärungsgedankens: meine Kinder meine Welt. Für die Zeitideen nicht weniger bezeichnend ist das Bildnis Fanni Chairins von Ï. Augustin: sie steht vorn gegen den Beschauer gewendet und zeigt mit weit ausgestreckter Hand auf einen Rundtempel hoch im Hintergründe; auf dem Wege dahin liest man die Worte: „La reconnaissance m'y conduit" (Les Arts Nr. 63, Abb. S. S). Es kommt ja aber auch zuweilen vor, dass die Figuren nicht ihren Blick, sondern im Gegenteil ihre zeigende Hand gegen den Beschauer richten. So z. B. der links vorn Stehende von den vier lih'angelisten auf Fra Bartolommeos Gemälde v. J 1516 im Palazzo Pitti {Abb. 95; nach einer Phot. von Bkogi), wo der nuferstandene Erlöser, „wie ein Bräutigam aus seiner Kammer", der christlichen Vei'samm- lung entgegeneilt. So ungefähr lautet wohl die Antwort des alten Evangelisten, als er, auf die Frage des hinter ihm stehenden und verwundert auf Christus zeigenden, jüngeren Gefährten, die wunderbare Erscheinung erklärt. — Auf Raft'aeh Sixtinischem Madonnenbilde zeigt wieder der heil. Papst schnurgerade auf den Beschauer hin, indem er die Menschheit der herabschwebenden Himmelskönigin cmp- rtehlt '). — Ein weiteres Beispiel aus demselben Kunst- kreise ist das früher Raffael zugeschriebene Doppelbildnis zweier Männer im Louvre, von welchen der eine in sehr auffallender Weise den andere


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