Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . diesem Augenb!ici<e mit riici<sichtsloser Energie ihreweltbeherrschende Macht zu erneuern versuchten, haben sich zum Träger dieserKultur gemacht. Es ist natüriicii, dass die Grabmäler, das nahezu einzige und vornehmsteGebiet der Bildhauerei, dieses Fühlen und Wollen der Zeit mehr oder minderreflektieren. Schon im Grabmal Pauls II. von Mino da Fiesole war dies zu bemerken,aber keiner hat es wie Antonii) Pollajuolo in dem Grabmal Sixtus IV. verstanden, dieSumme alles Strebens in dem Produkte zehnjähriger Arb


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . diesem Augenb!ici<e mit riici<sichtsloser Energie ihreweltbeherrschende Macht zu erneuern versuchten, haben sich zum Träger dieserKultur gemacht. Es ist natüriicii, dass die Grabmäler, das nahezu einzige und vornehmsteGebiet der Bildhauerei, dieses Fühlen und Wollen der Zeit mehr oder minderreflektieren. Schon im Grabmal Pauls II. von Mino da Fiesole war dies zu bemerken,aber keiner hat es wie Antonii) Pollajuolo in dem Grabmal Sixtus IV. verstanden, dieSumme alles Strebens in dem Produkte zehnjähriger Arbeit zu geben und in einemWerke die Gegensätze der Zeit des Uebergangs harmonisch zu vereinigen. Altes undneues hält sich in seinem Werke völlig die Wage. Wir werden gleichsam auf einehohe Warte von dem Künstler geführt, von wo aus wir Vergangenheit und Zukunft,die schwindende und die kommende Zeit überblicken. 1484 starb der Papst, bis 1493 hat Antonio an dem Grabmal gearbeitet. Stolzsigniert er seinen Namen: Opus Ant. Polajoli arg. aur. pict. aere clari. Anno Domini. Abb. 157. .lonio luHujud (iiahmal Si\lu^ IV . iv-nn. Sl IVlil (hcutis^e .Allfslcllung). MCCCCXCllI. Zehn mächtige, eherne Akanthusblätter scheinen dem Boden zu ent-wachsen und elastisch sich einbiegend eine Platte zu tragen, über der auf einer nied-rigen Bahre die Gestalt des Papstes liegt, angetan mit dem priesterlichen Ornate. Dasvon der mit Edelsteinen besetzten Tiara bekrönte Haupt ist auf zwei reichverzierteKissen gelegt. Zu Füssen der Gestalt erzählt, von den Wappen der Rovere flankiert,die Inschrift- von des Papstes Verdiensten und Tugenden, die dann auch ringsum, inzierliche Gestalten verkörpert, in fröhlichster Bewegung den Toten zu umspielenscheinen. An Stelle der feierlich thronenden Tugenden, wie sie des Künstlers BruderPiero noch für die Mercantia gemalt hat, sind hier jugendliche Frauengestalten ge- Die Inschriften sind vcrUfrenllichl in Laurenlius , Monumcnldiiim Il


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